Lamborghini hat nach gut elf Jahren die Produktion des Supersportwagens eingestellt. Der letzte gebaute Aventador ist ein LP 780-4 Ultimae Roadster in einer ganz besonderen One-Off-Konfiguration.
Beim italienischen Sportwagenhersteller Lamborghini geht eine Ära zu Ende. Die Produktion des Supersportwagens Aventador wurde endgültig eingestellt. Der letzte Aventador, der in Sant’Agata Bolognese von der Produktionsstraße lief, war ein Aventador LP 780-4 Ultimae Roadster mit einer hellblauen Speziallackierung für einen Kunden in der Schweiz.
Finaler Roadster als Miura Roadster-Hommage
Dieser Ultimae Roadster war damit aber nicht nur das letzte Modell dieser legendären Baureihe. Der offene LP 780-4 war auch das letzte Auto der Italiener, das mit einem rein frei saugenden V12-Motor vom Band lief. Und ob das nicht schon genug Besonderheiten wären, hat sich der Schweizer Kunde diesen Roadster auch noch als One Off-Modell konfiguriert. Und zwar als Hommage an den einzigartigen Miura P400 Roadster, der im April 1968 als Showcar auf dem Stand von Bertone auf dem Brüsseler Autosalon enthüllt wurde. Dieses Modell war weit mehr als ein Coupé, dessen Dach entfernt wurde: Es zeichnete sich durch diverse Veränderungen aus, um eine Lösung von besonderer Ästhetik zu erzielen und die notwendige Verwindungssteifigkeit des Fahrgestells sicherzustellen. Er wurde im Himmelblauton “Lamè Sky Blue Acrilico” lackiert; innen wurde Pelle Bianco (Weiß) in Kombination mit rotem Teppich verwendet.
Der finale Aventador trägt den eigens entworfenen Blauton namens Azzurro Flake. Er bildet die einzigartigen Farbe des Miura nach, wobei der Glitzereffekt aus Homologationsgründen überarbeitet wurde. Die Seitenschweller sind in Grigio Liqueo (Grau) mit einem Nadelstreifen in Nero Aldebaran (Schwarz) gehalten, der sich von der Front bis zum Heck des Aventador erstreckt. Sie ergänzen das Sichtcarbon an den Schwellern, dem Frontsplitter und dem Heck-Diffusor. Das Dach und die Motorabdeckung des Roadsters bestehen aus glänzend schwarz lackierter Carbonfaser und erinnern daran, dass der originale Miura Roadster kein Dach hatte. Schwarze Lufteinlässe und eine zusätzliche Lackierung der Fronthaube des Aventador in Nero Aldebaran (Schwarz) bilden die schwarz lackierte Lufthutze auf der Haube des Miura nach. Die Endrohre sind mattschwarz, während die Felgen des Ultimae in glänzendem Silber mit schwarzen Bremssätteln die originalen silbernen Felgen des Miura widerspiegeln.
Innen trägt der Aventador Leder in Bianco Leda (Weiß), das durch komplementäres Nero Aldebaran (Schwarz) rund um die Kopfstützen ergänzt wird. Das minimalistische Armaturenbrett ist in Alcantara der Farbe Nero Ade (Schwarz) mit Nähten in Bianco Leda (Weiß) gehüllt und trägt ein einzigartiges gesticktes Miura-Logo. Das gleiche Miura-Logo ziert auch die Seitenschweller und verweist so auf die Inspiration für diesen Aventador Ultimae.
Acht Versionen, Einzelstücke und Sonderserien
In seiner ganzen Modellgeschichte brachte es der Aventador auf acht Modellvarianten und insgesamt 11.465 gefertigte Exemplare. Inkludiert sind dabei zehn Einzelstücke sowie zahlreiche Sonderserien. Damit ist er das bestverkaufte V12-Modell der Marke überhaupt. Er übertrifft mit seinen Zahlen sogar die Summe aller bisher gebauten Lamborghini-V12-Modelle. Der Murcielago kam insgesamt nur auf rund 5.000 gebaute Exemplare. Herzstück des Aventador war immer ein Monocoque aus Kohlefaserlaminat in Kombination mit dem 6,5 Liter großen V12. Ein automatisiertes Schaltgetriebe (ISR) leitete das Antriebsmoment immer auf alle vier Räder weiter. Neben dem Coupé fand sich auch ein Roadster mit herausnehmbaren Dachteilen im Angebot. Charakteristisch waren seine nach vorne oben öffnenden Scherentüren.
Aber der noch namenlose Nachfolger des Aventador steht bereits in den Startlöchern. Er kommt 2023 mit einem hybridisierten V12-Antriebsstrang, wobei der V12 weiter als frei saugender Mittelmotor längs eingebaut wird.