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Immer mehr Elektroautos: Was passiert mit den Kfz-Mechatronikern?

Die Zahl der Elektroautos wächst und wächst, die Automobilindustrie ist im Wandel. Doch wie steht es um den Beruf des Kfz-Mechatroniker, vor allem in freien Werkstätten?

Wohl noch nie geriet die Automobilindustrie in einen solchen Wandel wie durch die E-Mobilität. Als Tesla seine ersten Erfolge feierte, wurde der US-Elektroautobauer noch vielfach belächelt – doch das ist längst Geschichte. Viele Hersteller befinden sich noch immer in einer technologischen Aufholjagd. Manche setzen für die nahe Zukunft ausschließlich auf das batteriebetriebene E-Auto, andere sehen auch noch Chancen für Wasserstoff als Antriebstechnik – wie beispielsweise BMW. Doch nicht nur in der Automobilindustrie verändert sich viel – auch im Umfeld wird sich in Zukunft einiges tun. Zum Beispiel bei den Werkstätten – denn Elektroautos sind deutlich wartungsärmer als Verbrenner-Fahrzeuge.

Immer mehr Elektroautos: Braucht es bald weniger Mechaniker?

Elektroautos brauchen keinen Ölwechsel, keine neue Kupplung und auch die Auspuffanlage muss nicht getauscht werden. Deshalb liegen die Werkstattkosten von E-Autos meist deutlich unter denen von Verbrenner-Fahrzeugen. Wie das Institut für Automobilwirtschaft ausgerechnet hat, lassen sich rund 35 Prozent bei Wartung und Reparatur sparen. Beim Elektroauto ist das mit Abstand teuerste Bauteil die Batterie – hier können schon kleinste Schäden zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen.

immer mehr elektroautos: was passiert mit den kfz-mechatronikern?

Die Technik von Elektroautos ist in der Regel wartungsärmer als die von Verbrenner-Fahrzeugen. (Symbolbild) © Marijan Murat/dpa

Immer mehr Elektroautos: In Kalifornien geht die Zahl der freien Werkstätten zurück

Doch was passiert mit dem Beruf des Kfz-Mechatronikers (das, was früher einmal der Mechaniker war), wenn die Autos weniger Reparaturen benötigen? Laut dem Verband der Automobilindustrie (VDA), der sich auf eine Studie aus dem Jahr 2019 bezieht, gehen im Aftermarket, also unter anderem bei Autowerkstätten, bis zum Jahr 2050 voraussichtlich rund 300.000 Stellen verloren.

In den USA beispielsweise ist einem Bericht von CBS zufolge teilweise schon eine Veränderung zu spüren: In Kalifornien, dem US-Bundesstaat, in dem besonders viele Elektroautos unterwegs sind, sei seit 2014 sei die Zahl der unabhängigen Autowerkstätten um mehr als 13 Prozent zurückgegangen. Was die Zahl der Arbeitsplätze von Mechatronikern insgesamt in den Vereinigten Staaten angeht, tut sich aber zumindest in der nächsten Zeit offenbar noch relativ wenig, wie Zahlen des US Bureau of Labor Statistics zeigen: Zwischen den Jahren 2021 und 2031 gebe es quasi keine Veränderung. Dennoch komme der Wandel der Behörde zufolge: Die zunehmende Verbreitung von E-Fahrzeugen könne die zukünftige Nachfrage nach dem Beruf einschränken.

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Immer mehr Elektroautos: Werden Garantien zum Problem für freie Werkstätten?

Dem CBS-Bericht zufolge könnten vor allem die teils umfangreichen Garantien auf Stromer zunehmend ein Problem für freie Werkstätten werden. Aufgrund eines Gesetzes haben neue E-Fahrzeuge in den USA eine Acht-Jahres- beziehungsweise 100.000-Meilen-Garantie speziell für die Batterie, deren Austausch sehr teuer werden kann. Das bedeutet, dass Elektroautobesitzer ihre Wagen meist bei den Händlern reparieren lassen – und nicht bei freien Werkstätten. Grundsätzlich braucht es für Arbeiten am E-Auto aber andere Fähigkeiten als früher – das heißt, dass viele Mitarbeiter umgeschult werden müssten.

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