Mitch Evans (Jaguar) und Jake Dennis (Avalanche Andretti) haben am Wochenende die beiden Formel-E-Rennen in Rom gewonnen. Das Sonntags-Rennen könnte eine Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft gewesen sein – Porsche-Pilot Pascal Wehrlein hat nur noch theoretische Chancen auf den Titel.
Im Rennen stand aber zunächst Evans’ Teamkollege Sam Bird im zweiten Werks-Jaguar im Fokus: Der Brite verlor auf einer Bodenwelle in einer schnellen Kurve die Kontrolle über seinen Wagen, schlug in die Mauer ein und kam in einer nicht einsehbaren Kurve mitten auf der Strecke zum Stehen. Einige nachfolgende Fahrer konnten noch knapp ausweichen, Sebastien Buemi im Envision-Jaguar und Edoardo Mortara im Maserati jedoch nicht. Zudem kam es zu weiteren Folge-Kollisionen, weshalb das Rennen unterbrochen werden musste. Alle Fahrer überstanden die Massenkarambolage unverletzt.
Nach der 41-minütigen Unterbrechung konnten nur noch 14 der 22 Gen3-Autos das Rennen wieder aufnehmen. Für den lange Zeit in der Meisterschaft führenden Porsche-Fahrer Pascal Wehrlein war die Rennunterbrechung ein Glücksfall: Nach einer Beschädigung an seinem Rennwagen war er bereits weit zurückgefallen und ohne Aussicht auf Punkte. Der Re-Start auf Position 12 führte ihn wieder an die Punkteränge heran, am Ende fuhr er als Siebter über die Linie, wurde nach einer Zeitstrafe aber nur als Neunter gewertet – macht zwei Punkte.
Am Sonntag brachte Jake Dennis sein Energiemanagement aber auf den Punkt und konnte den Hattrick (oder in der Rennfahrer-Sprache oft auch „grand Slam“ genannt) von Evans am Vortag überholen: Pole Position, Sieg und die schnellste Runde im 14. Saisonrennen. Als Zweiter kam als Überraschung Norman Nato im Nissan ins Ziel – es war der erste Podestplatz der Saison für den Franzosen, nachdem Nissan in der ersten Gen3-Saison auf vielen Strecken nicht konkurrenzfähig war. Dritter wurde Sam Bird im Jaguar, der das Rennen in einem über Nacht aufgebauten Ersatzauto bestritt – sein Dienstwagen war nach dem Samstags-Unfall ein Totalschaden.
Nicht nur wegen der maximalen Punkteausbeute von Dennis war das Sonntags-Rennen in Rom womöglich eine Vorentscheidung in der Weltmeisterschaft: In der Anfangsphase des Rennens kam es zu einem Unfall zwischen Samstags-Sieger Evans und dem zu diesem Zeitpunkt Meisterschaftsführenden Nick Cassidy. Evans schied sofort aus dem Rennen (und wahrscheinlich dem Meisterschaftskampf) aus, Cassdiy brachte seinen beschädigten Envision-Jaguar noch asl 14. ins Ziel, blieb aber ohne Punkte.
Envision Racing geht mit 253 Zählern vor Porsche (239) und Jaguar (228) als führendes Team ins Finale.
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