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Evolution der Ducati Desmosedici: Welche Unterschiede Petrucci erkennt

Danilo Petrucci erhielt beim MotoGP-Wochenende in Le Mans (Frankreich) die Chance, für Ducati-Werkspilot Enea Bastianini einzuspringen. Petrucci fuhr bereits von 2015 bis 2020 für Ducati, 2019 und 2020 als Werkspilot. Die Desmosedici kennt der Italiener demzufolge sehr gut. Wie gut das 2023er-Modell ist, sorgte beim 32-Jährigen aus Terni aber für großes Erstaunen.

“Ducati hat wirklich gut gearbeitet, denn sie haben die Probleme behoben, die wir damals hatten”, kommentiert Petrucci und erinnert sich: “Es war damals schwierig, in den Kurven die Linie enger zu fahren und in der Kurve ans Gas zu gehen.”

In der MotoGP-Saison 2020 pilotierte Petrucci zum letzten Mal die Desmosedici. Beim spontanen Einsatz in Le Mans kam er als Elfter ins Ziel und hatte 29,7 Sekunden Rückstand auf den Sieger. In einem von vielen Ausfällen geprägten Rennen konnte “Petrux” zwei Fahrer hinter sich lassen.

Was Danilo Petrucci bei der 2023er-Ducati am meisten beeindruckt

Vor allem die Traktion der MotoGP-Ducati erstaunt Petrucci: “Man geht ans Gas und spürt eine unglaubliche Leistungsentfaltung. Die Traktion reißt nie ab, es ist beeindruckend.”

“Ich hatte den Eindruck, dass man zu viel Traktion hat. Doch man kann nie genug Traktion haben. Auch beim Turning und bei der Fahrstabilität wurde das Motorrad verbessert. Ich konnte das Potenzial nicht vollkommen nutzen. Es ist aber ziemlich schwierig, auf das Motorrad zu steigen und sofort schnell zu sein”, bemerkt er.

evolution der ducati desmosedici: welche unterschiede petrucci erkennt

Danilo Petrucci

WSBK-Pilot Danilo Petrucci genoss die Rückkehr in die MotoGP

Foto: Motorsport Images

“Auch das Getriebe ist beeindruckend. Man berührt den Schalthebel und spürt, wie man mit jedem Gang noch mehr Leistung erhält. Ich glaube, meine Arme sind jetzt zwei Zentimeter länger (lacht; Anm. d. Red.)”, scherzt der zweimalige MotoGP-Laufsieger.

“Es ist so einfach, das Gas anzulegen”, schwärmt Petrucci. “Klar, der Motor hat sehr viel Leistung, doch das Motorrad lässt sich einfach fahren. Früher war es sehr schwierig, ans Gas zu gehen. Doch mit dem neuen Motorrad geht man ans Gas und das Motorrad ist sehr stabil.”

Welche Unterschiede es zur WSBK-Ducati gibt

Im Vergleich zu seiner Pirelli-bereiften Ducati Panigale V4R in der Superbike-WM hatte Petrucci mit der Michelin-bereiften Ducati Desmosedici immer das Gefühl, zu spät zu beschleunigen. Während das Superbike vergleichsweise wenig Traktion hat, fuhr die MotoGP-Maschine wie auf Schienen.

“Es fiel mir schwer, so zeitig ans Gas zu gehen, weil ich mich an die Probleme von damals erinnerte. Zudem habe ich in diesem Jahr mit dem Superbike große Probleme diesbezüglich. Jedes Mal rutscht das Heck weg, wenn ich mit dem Superbike beschleunige”, vergleicht er.

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Die Traktion der Ducati Panigale V4R bereitet Danilo Petrucci einige Probleme

Foto: Barni

“Hier ging ich immer zu spät ans Gas. Ich dachte mir in jeder Kurve, dass ich hätte eher ans Gas gehen können. Dann musste ich beim Bremsen sehr hart attackieren. Doch die Bedingungen waren am Sonntag schwierig, weshalb ich einige Male von der Linie kam. Doch mein Renntempo war nicht schlecht”, zeigt sich Petrucci zufrieden mit seiner Leistung.

Und welches Bike macht mehr Spaß? “Ich fühle mich auf dem MotoGP-Bike wohler. Mit dem Superbike habe ich stärker zu kämpfen”, gesteht der Barni-Ducati-Pilot und staunt, was Markenkollege Alvaro Bautista mit seiner Panigale V4R anstellt: “Bautista fährt in einer eigenen Welt.”

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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