Bekleidung

Helme

Eng verwandt und doch so fern

HJC schickt mit RPHA 71 und i71 neue Sporttouring-Helme in den Ring. MOTORRAD testete beide Helme im Pendelbetrieb. Was machen 250 Euro Preisunterschied aus?

In diesem Artikel:

Polycarbonat oder Fiberglas? Thermoplast oder Duroplast? Die Gretchenfrage am Helmregal. Und eine des Geldbeutels. Im Falle der beiden neuen HJC RPHA 71 und i71 sind es 250 Euro Preisunterschied. Ob je 500 Kilometer Winterpendeln die Unterschiede zwischen dem RPHA 71 für 480 Euro und dem i71 für 230 Euro so offenbaren, wie die Preise es wollen? Nicht völlig, die 250 Euro sind nicht sehr deutlich zu erkennen.

Thermoplast oder Duroplast?

Polycarbonat oder Fiberglas? Das sind im Grunde die beiden Hauptklassen im Helmbau. Polycarbonat- oder Thermoplast-Helme sind per im Spritzguss hergestellte Schalen: Kunststoffgranulat wird mit hohem Druck und unter hohen Temperaturen in Form gebracht. Fiberglas- oder Duroplasthelme sind materialbedingt handlaminierte Schalen aus Fiberglasmatten, die mit Harz verklebt sind. Beide bieten Vor- und Nachteile, am Helmregal wird gerne die vermeintliche Alterung des Kunststoffs als Nachteil gegenüber dem GFK angeführt. Im Kontext Sicherheit geben sich die Methoden wenig. Die wesentlichen Unterschiede liegen innen, wie die insgesamt 1.000 Kilometer Vergleichsfahrt zeigten.

Vor allem fühlbar

Die erste Trageprobe der neuen HJC RPHA 71 und i71 ergeben kaum Unterschiede in der Passform. Dem Kopf des Autors passen HJC-Helme ohnehin recht gut. Der RPHA sitzt etwas knackiger an den Wangen und am Kopf, der i71 lässt etwas mehr Luft um die Ohren herum. Ein Punkt, der beim Fahren schwerer wiegt, wie sich noch im Kapitel “Windgeräusche” (s. u.) zeigen wird.

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Klar für den RPHA spricht sein deutlich hochwertigeres, gemütlicheres Polster, was vor allem am deutlich weicheren und feiner gesponnenen Obermaterial liegt. Das Polster des i71 ist etwas grober.

Für den Autor selbst ist der Ratschenverschluss des i71 dem Doppel-D-Ring des RPHA grundsätzlich unterlegen. Bei Gewichten von 1.600 Gramm für den RPHA 71 und 1.700 Gramm des i71 fällt die Differenz kaum auf. Dieses Kapitel geht an den HJC RPHA 71.

Lüftung und Visier

Während der je 500 Kilometer Testfahrt traten die Unterschiede der beiden 71er-Modelle von HJC deutlicher hervor. Das Visier des HJC RPHA 71 rastet deutlich feiner in der Mechanik und hat eine für den Autor essenzielle Lüftungsstellung: nämlich bei fast geschlossenem Visier einen kleinen Spalt breit offen, ohne während der Fahrt zuzuklappen.

Beim i71 rastet das Visier deutlich gröber in der Mechanik und bietet keine stabile Mittelstellung: Halboffen schnappt das Visier während der Fahrt immer zu. Das Öffnen und Schließen beider Visiere funktioniert durch die gleiche Schlossmechanik einfach und sicher.

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Die Lüftungen der beiden Helme gleichen sich optisch. In der Funktion ist das System des HJC RPHA dem des i71 überlegen. Die Kinnbelüftung des RPHA mit seinen zwei Stellungen ist feiner zu dosieren und die leichter zu bedienende Kopfbelüftung mit dem schiebbaren Deckel ist schneller zu finden als der aufgesetzte Verschlussriegel des i71. Die Stärke der Kopfbelüftung ist vergleichbar, an heißen Tagen wird der RPHA wohl etwas besser kühlen, leitet dafür an kalten Tagen die Luft aber direkt auf die Kopfhaut. Clever: Beide Helme haben das gleiche Sonnenvisier, welches weiter nach vorne fährt, also in Richtung Helmkante, je weiter runter es gezogen wird. Dieses Kapitel geht knapp an den HJC RPHA 71.

Windgeräusche und Fahrgefühl

Die Außenschalen des HJC RPHA 71 und i71 unterscheiden sich leicht in ihrer Form. Der i71 ist runder geformt, der RPHA 71 etwas schlanker und kantiger. Während der Fahrt auf dem gleichen Motorrad unter vergleichbaren Bedingungen sind die Unterschiede in der Aerodynamik kaum zu spüren. Deutlicher ist die unterschiedliche Geräuschentwicklung. Die bereits erwähnte weitere Passform um die Ohren des i71 ist Ursache deutlicherer Innengeräusche im Helm, wobei der Polycarbonat-Helm nicht laut ist. Einzig die Frequenzen klingen höher als beim RPHA 71. Dieses Kapitel endet unentschieden zwischen dem HJC RPHA 71 und dem i71.

Lohnen 250 Euro Aufpreis beim Helm

Es lohnt sich in diesem Fall den Fiberglashelm dem aus Polycarbonat vorzuziehen. Nicht weil er per se besser ist, sondern weil er vom Hersteller besser ausgestattet sowie entwickelt ist und das auf dem Kopf jederzeit spürbar ist.

Das reine Fahrgefühl der beiden Sporttouren-Helme unterscheidet sich minimal. Ob das allein 250 Euro Aufpreis wert sind, muss jeder selbst entscheiden, was uns zum Eingang bringt: Es ist eine Frage des Geldbeutels.

Fazit

Die erfahrbaren Unterschiede zwischen dem Mittelklasse-Helm HJC i71 und dem Top-Modell HJC RPHA 71 halten sich in Grenzen. Ausschlaggebend für den Fiberglas-Helm RPHA sind dessen innere Werte. Polster, Lüftung und Visier sind denen des Polycarbonathelms spürbar überlegen. Preislich liegen beide Helme 250 Euro auseinander, in der Leistung nicht so sehr. Für 230 Euro bietet HJC mit dem i71 einen guten, soliden Helm. Der RPHA 71 bietet für 480 Euro deutlich mehr Komfort.

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