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Elektro-Mini kommt ab 2026 auch aus Oxford - BMW rüstet Werk um

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ARCHIV: Ein BMW Vision Neue Klasse neben dem Firmenlogo in München, Deutschland. REUTERS/Angelika Warmuth/File Photo

London (Reuters) – BMW baut den elektrischen Mini künftig auch in England und bekommt dafür staatliche Unterstützung.

In die Standorte Swindon und Oxford würden mehr als 600 Millionen Pfund investiert, teilte der Münchener Autobauer am Montag mit. Ab 2026 sollen die beiden neuen vollelektrischen Modelle Mini Cooper als Dreitürer und Mini Aceman dort entstehen. Die Regierung in London unterstütze den Umbau der Werke. Das britische Wirtschaftsministerium erklärte dazu, BMW sichere durch die Investition 4000 Arbeitsplätze. Wirtschaftsministerin Kemi Badenoch sagte, zudem würden Lieferketten gestärkt und das Wirtschaftswachstum angekurbelt. Die Entscheidung sei ein Vertrauensbeweis in die britische Wirtschaft. Medienberichten zufolge steuerte die Regierung in London 75 Millionen Pfund bei.

BMW erklärte, zunächst sollen elektrische und konventionell angetriebene Fahrzeuge in dem mehr als 100 Jahre alten Werk gemeinsam produziert werden. Ab 2030 sollen dann nur noch elektrische Autos gebaut werden. Insgesamt werde BMW dann mehr als drei Milliarden Pfund in die Werke Swindon, Hams Hall und Oxford investiert haben. BMW baut den Mini in Oxford, in Swindon befindet sich ein Teilewerk. In Hams Hall in der Nähe von Birmingham werden derzeit die Motoren für die Fahrzeuge gefertigt. BMW-Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic ließ jedoch offen, was mit der Anlage in Zukunft passiere.

BMW wolle für die Minis aus dem Werk in Oxford Batteriezellen verwenden, die in Europa produziert würden, sagte Nedeljkovic. Er äußerte sich jedoch nicht dazu, ob sie aus dem Vereinigten Königreich kommen sollen. Das hänge davon ab, wie attraktiv der Markt für die Lieferanten sei, sagte er.

Die Münchner haben bereits angekündigt, ab 2030 von ihren Marken Mini und Rolls-Royce nur noch Elektroautos zu produzieren. Mini verfügt neben den englischen Werken über eine Produktionsstätte in China; zudem wird ein Modell im BMW-Werk in Leipzig gebaut. In der Volksrepublik werden die elektrischen Mini-Modelle in einem Gemeinschaftsunternehmen mit Great Wall Motor gefertigt und sollen ab Anfang 2024 weltweit exportiert werden.

Die Regierung in London lehnte eine Stellungnahme zur Höhe der staatlichen Unterstützung ab. Die Gesamtinvestitionen im Automobilsektor in den vergangenen Jahren hätten sich auf über sechs Milliarden Pfund (sieben Milliarden Euro) belaufen, hieß es. Erst vor knapp zwei Monaten hatte der indische Tata-Konzern angekündigt, umgerechnet 4,6 Milliarden Euro für den Bau eines Batteriewerks in Großbritannien zu stecken. Den Schritt der Muttergesellschaft von Jaguar Land Rover sehen Experten als entscheidend für das weitere Überleben der britischen Autoindustrie im Elektrozeitalter an.

Der Autobranche auf beiden Seiten des Ärmelkanals machen die Zollregelungen nach dem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu schaffen. Unternehmen fordern eine Verschiebung der nach dem Brexit vereinbarten Regelungen, wonach ab 2024 in Großbritannien produzierte Fahrzeuge nur dann zollfrei in die Europäische Union eingeführt werden können, wenn in ihnen 45 Prozent Teile aus der EU oder aus Großbritannien verbaut sind – was bei Elektroautos deswegen schwierig ist, weil die Batterie das mit Abstand wichtigste Bauteil ist und schon allein für die Hälfte des Wertes steht. Ohne Batteriefabriken in der EU oder in Großbritannien dürfte es daher kaum möglich sein, diese Regelungen einzuhalten.

(Bericht von Alistair Smout, Nick Carey und Christina Amann, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter [email protected] (für Politik und Konjunktur) oder [email protected] (für Unternehmen und Märkte).)

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