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E-Auto in Sommer und Winter: Wie wirken sich die Temperaturen auf die Reichweite aus?

Extreme Kälte und extreme Hitze wirken sich auf die Reichweite von E-Autos aus. Mit welchen Verlusten zu rechnen ist, zeigt ein Experten-Test.

Der Winter ist für Autofahrer zumeist kein Grund für Freudensprünge: Glatte Straßen, vereiste Scheiben oder gar zugefrorene Türen können einem diese Jahreszeit durchaus verleiden. Bei Elektroauto-Fahrern kommt bei Kälte aber noch ein ganz anderes Problem dazu: Die Reichweite schrumpft. Doch um wie viel genau? Das US-amerikanische Pendant zum ADAC – die American Automobile Association (AAA) – hat untersucht, wie sich extreme Hitze und extreme Kälte auf die Reichweite auswirken.

E-Auto in Sommer und Winter: Wie wirken sich die Temperaturen auf die Reichweite aus?

Fünf verschiedene Elektroautos wurden von der AAA auf einem temperierbaren Prüfstand getestet. Vor allem das Ergebnis bei Kälte fiel drastisch aus: Den Experten zufolge hatten die Stromer bei minus 6,5 Grad Celsius bei laufender Heizung einen Reichweitenverlust von 41 Prozent. Heißt also, ein E-Auto mit einer Reichweite von 400 Kilometern käme dann nur noch 236 Kilometer weit.

e-auto in sommer und winter: wie wirken sich die temperaturen auf die reichweite aus?

Bei extremer Kälte verlieren E-Autos laut Experten bis zu 41 Prozent an Reichweite. (Symbolbild) © Joerg Boethling/Imago

E-Auto in Sommer und Winter: Heizung frisst bei Kälte viel Reichweite

Wie enorm der Energieverbrauch der Heizung ist, zeigt eine Vergleichsmessung bei gleicher Temperatur mit ausgeschalteter Heizung: Hier kamen die Tester auf einen Reichweitenverlust von gerade einmal 12 Prozent. Bei einer Standard-Reichweite von 400 Kilometern wären dann immerhin noch 352 Kilometer möglich. Natürlich gibt es in einem Auto noch zahlreiche andere Verbraucher, wie Radio, Sitzheizung oder das Abblendlicht – doch die brauchen deutlich weniger Energie als die Heizung.

Doch nicht nur Kälte – auch Hitze wirkt sich auf die Reichweite aus: Bei 35 Grad Celsius Außentemperatur ging die Reichweite der Stromer bei eingeschalteter Klimaanlage um 17 Prozent zurück. Ohne Klimaanlage betrug der Verlust gerade einmal 4 Prozent.

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E-Auto in Sommer und Winter: Tipps für maximale Reichweite

Allerdings weist der AAA darauf hin, dass auch benzinbetriebene Fahrzeuge bei extremen Temperaturen an Reichweite verlieren. Bei minus 6,5 Grad Celsius reduziere sich nach einem Kaltstart die Reichweite um 11 Prozent, bei 35 Grad und laufender Klimaanlage sogar um 17 Prozent.

Um bei einem Elektroauto die Reichweite so groß wie möglich zu halten, haben die Experten des Automobilclubs einige Tipps:

  • Vorheizen oder Vorkühlen: Solange das Auto noch am Ladekabel hängt, sollte man den Innenraum schon temperieren – dann bleibt mehr Strom für die Reichweite in der Batterie.
  • Nicht auf voller Stufe Heizen oder Kühlen: Wer statt mit T-Shirt im Pulli fährt, muss die Heizung weniger aufdrehen und spart so Strom. Umgekehrtes gilt im Falle des Klimaanlagen-Einsatzes.
  • Parken in der Garage: Wenn der Wagen in einer Garage steht, müssen Heizung beziehungsweise Klimaanlage an Tagen mit extremen Temperaturen weniger arbeiten.
  • Vorausplanen: Vor einer längeren Fahrt sollte man sich die Wettervorhersage ansehen. Bei extrem heißen oder extrem kalten Wetter muss man eventuell mehr Ladestopps einplanen.

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