- Mehr Leistung und obendrein leichter
- V4 und V2 zugleich
- Neuer Rahmen, neues Fahrwerk
- Neue Elektronik aus den Superbikes
- 180 PS und Koffer
- Farben, Preise und Verfügbarkeit
Ducati konstruiert um den Granturismo-V4 eine völlig neue Diavel herum. 168 PS und nur 223 Kilogramm kosten allerdings 27.000 Euro.
Nach den Erlkönig-Bildern Anfang September 2022 war klar: Ducati baut eine Diavel mit V4. Ende Oktober steht als 6. von 7 Neuheiten dieses neue Kraftrad fest. Unter dem Motto “Dare to be bold”, was “Wage es, mutig zu sein” bedeutet. Bold oder mutig ist auf den ersten Blick aber nicht, einen sehr sportlichen Motor in ein Power-Cruiser-Konzept zu weben, sondern von einer Modellgeneration auf die nächste den Preis um 24 Prozent zu erhöhen. Von aktuell 21.790 Euro für die Diavel 1260 steigt der Preis auf 27.090 Euro.
Mehr Leistung und obendrein leichter
Im Gegenzug sinkt das Gewicht der neuen Ducati Diavel V4 um 5 Prozent oder knappe 13 Kilogramm auf 211 Kilo trocken. Damit wiegt der Cruiser sogar 4 Kilogramm weniger als die Reiseenduro Multistrada V4, die den Motor spendet.
Respekt: Trotz 109 Kubik weniger Hubraum und ohne die variable Ventilsteuerung DVT der 1260 stemmt der V4 nur 3 Nm weniger bei exakt der gleichen Drehzahl. Ob die neue Diavel V4 wie die 1260 mit nur 5,9 Liter Normverbrauch klarkommt, ist fraglich, denn der V4 ist kein Sparwunder. Dafür hat der neue Tank der Diavel mit 20 Litern 3 mehr als der Tank der 1260er.
V4 und V2 zugleich
Je nach Fahrzustand ist der V4 ein V2: Der Party-Trick der neuen Diavel V4 von Ducati ist das von der Multistrada V4 Rally übernommene System der erweiterten Zylinderabschaltung. Im Leerlauf und in den Gängen 2 bis 6 schaltet die Diavel die hintere Zylinderbank ab, um Kraftstoff zu sparen. Neu ist, dass selbst in bestimmten Lasten und bis zu bestimmten Geschwindigkeiten die Diavel mit nur zwei zündenden Zylindern fährt. Aktuell ist das System in den V4-Modellen nur im Stand und im Leerlauf aktiv. Egal welcher Arbeitsmodus: Die Abgase finden ihren Weg aus einem Endtopf mit vier kleinen Endrohren.
Neuer Rahmen, neues Fahrwerk
Neue Elektronik aus den Superbikes
Neben den Bremsen vorn übernimmt die neue Ducati Diavel V4 die elektronische Ausstattung der sportlichen Modelle: Kurven-ABS, Launch-Control und Tempomat werden von den Evo-2-Versionen der Traktionskontrolle, Wheelie-Control und dem überarbeiteten Quickshift-System ergänzt. Kontrolliert werden können die meisten dieser Systeme über das neue TFT-Display mit 5 Zoll (ca. 13 Zentimeter) Diagonale, mit Connectivity und optionaler Turn-By-Turn-Navigation. Vier Fahrmodi, welche alle konfigurierbar sind, können über beleuchtete Schalterarmaturen eingestellt werden.
180 PS und Koffer
Wem die 168 PS nicht genug sind, kann die Leistung auf 180 PS erhöhen, das Gewicht um weitere 11 Kilo senken und sich die Zulassung sparen, da die optionale Stahl-Titan-Abgasanlage nicht straßenzugelassen ist. Wer reisen möchte, kann die neue Ducati Diavel V4 mit einem halbfesten Gepäcksystem mit 48 Litern Volumen ergänzen und muss trotzdem nicht auf den Passagier-Sitz verzichten. Der ist wie gehabt mit einklappbaren Fußrasten und ausziehbarem Haltegriff ungenutzt kaum zu erkennen.
Farben, Preise und Verfügbarkeit
Ab Januar 2023 soll die neue Ducati Diavel V4 bei den Händlern verfügbar sein. In Ducati Red startet die Diavel bei 27.090 Euro, in Thrilling Black geht es bei 27.390 Euro los.