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Wie Autohersteller ihre CO2-Ziele für 2025 einhalten können

Die Gesetzgebung der Europäischen Union schreibt stetig sich verschärfende CO2-Reduktionsziele für den Verkauf von Neuwagen und Lieferwagen vor. Diese Verordnung soll die Automobilindustrie dazu bringen, bis 2035 nach und nach 100 Prozent emissionsfreie Neuwagenverkäufe zu erreichen. Die nächste Stufe greift im Jahr 2025, die Autohersteller hatten seit der Festlegung der neuen Grenzwerte gut sechs Jahre Zeit, sich auf die schärferen Ziele vorzubereiten. Eine weitere Verschärfung der Flottengrenzwerte ist ab 2030 geplant.

Eine aktuelle Studie des ICCT (verlinkt als PDF) hat die zehn größten Autohersteller genauer unter die Lupe genommen und kommt zum Schluss, dass alle außer Volvo, das bereits im Zielkorridor liegt, ihre CO2-Emissionen mehr oder weniger stark senken müssen, um ihre Ziele für 2025 zu erreichen. Dies erfordert einen deutlichen Anstieg der Verkäufe von Elektroautos und Plug-in-Hybriden, wobei die Hersteller ihren E-Auto-Anteil im Schnitt um 12 Prozentpunkte erhöhen müssen: von 16 Prozent im Jahr 2023 auf etwa 28 Prozent im Jahr 2025.

Die Analyse zeigt, dass Volkswagen und Ford den größten Aufholbedarf bei den CO2-Emissionen aufweisen. Die beiden Hersteller liegen 21 Prozent über dem neuen Grenzwert für 2025. BMW, Kia und Stellantis hingegen sind am nächsten dran, ihre Ziele zu erreichen, mit einer noch notwendigen CO2-Verringerung zwischen 9 und 11 Prozent.

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ICCT

Hersteller können verschiedene Ansätze in Betracht ziehen, um ihre CO2-Ziele zu erreichen: Durch eine Erhöhung des Anteils rein elektrischer Autos sowie von Plug-in-Hybriden, durch effizientere Verbrenner bzw. Verzicht auf große und somit durstige Verbrennungsmotoren oder den Ausbau der Palette an Hybridantrieben, sowie Flotten-Pooling, bei dem sich Hersteller zusammentun und ihren Flottenausstoß gemeinsam anrechnen können. Hersteller mit hohem E-Auto-Anteil werden dafür von ihren Partnern entlohnt, letztere vermeiden somit die deutlich höheren Strafzahlungen an die EU.

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Angenommen, der CO2-Ausstoß der Verbrenner sowie der Anteil an Plug-in-Hybriden bleibt gleich, müssen Hersteller in unterschiedlichem Ausmaß den Verkauf von E-Autos erhöhen: Ford um 18 Prozent, Volkswagen um 17 Prozent, Toyota um 13 Prozent. Schon deutlich näher an ihren Zielen sind auch hier BMW, Kia und Stellantis, denen noch 8 Prozent fehlen, um die neuen CO2-Ziele zu erreichen. Durch ein Pooling mit Tesla könnte Volkswagen die benötigte Erhöhung von E-Auto-Verkäufen auf 9 Prozent drücken, Ford müsste gemeinsam mit Volvo seinen E-Auto-Absatz nur um 4 Prozent erhöhen.

Die CO2-Ziele scheinen in Reichweite zu sein

Die Studie kommt zu dem Schluss, dass das Erreichen der CO2-Ziele für 2025 unter Berücksichtigung historischer CO2-Einsparungen, regulatorischer Flexibilitäten und Antriebsstrangtypen und der Verfügbarkeit von Technologien durchaus machbar ist, und führt dafür mehrere Gründe auf.

Die benötigte CO2-Einsparung beträgt demnach etwa die Hälfte der vorherigen Verringerung, die von den Herstellern in der Vergangenheit schon einmal erreicht wurde. Die durchschnittliche CO2-Verringerung von 12 Prozent, die von 2023 bis 2025 erforderlich ist, beträgt knapp die Hälfte der durchschnittlichen CO2-Einsparung der Neuwagenflotte um 23 Prozent, die zwischen 2019 und 2021 beobachtet wurde.

Der Anstieg des Marktanteils an Elektroautos, der für die hypothetischen Herstellerpools erforderlich ist, ist etwa 1 bis 1,5-mal so hoch wie das von 2019 bis 2021 beobachtete Wachstum. Dabei erfolgte der Anstieg der E-Auto-Verkäufe von 2019 bis 2021 unter etwas schlechteren Voraussetzungen und trotz noch begrenzter Modellvielfalt und weniger Ladestationen zu dieser Zeit.

Quelle: ICCT – Pressemitteilung vom 14.10.2024

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