Der Volkswagen-Konzern hat seine Auslieferungen vollelektrischer Fahrzeuge im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 321.600 Einheiten gesteigert. Der BEV-Anteil an den Gesamtauslieferungen stieg auf 7,4 Prozent, nachdem er in den ersten sechs Monaten des Vorjahres bei 5,6 Prozent gelegen hatte.
Jene 48 Prozent Plus sind eine wichtige Vergleichsgröße für die Auslieferungen nach Kontinenten. In Europa konnte der VW-Konzern mit 217.100 Elektroautos (1. Hj 2022: 128.900) um 68 Prozent zulegen, also stärker als im globalen Vergleich. In den USA lag das Plus mit nun 29.800 Fahrzeugen sogar bei 76 Prozent. China mit „einem besonders wettbewerbsintensiven Marktumfeld“ lag mit 62.400 BEV hingegen unter dem Vorjahresniveau – laut VW aber nur um zwei Prozent. „Zuletzt war der Trend jedoch auch hier positiv“, so Volkswagen.
Im ersten Quartal hatte der Konzern noch 141.000 ausgelieferte E-Autos gemeldet – vor allem in China lag VW damals 25 Prozent unter Vorjahr. Das Q2 war folglich mit 180.600 Auslieferungen stärker als das Auftaktquartal. Auch auf Quartalsbasis ist Europa mit 118.900 Einheiten (+68,8 Prozent) der wichtigste E-Markt für VW, gefolgt von China (41.000, +18,0 Prozent), den USA (14.000, +55,7 Prozent) und dem Rest der Welt (6.700, +74,7 Prozent).
Marke | Q1 2023 | Q1 2022 | Delta | Q2 2023 | Q2 2022 | Delta | Hj1 2023 | Hj1 2022 | Delta |
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Volkswagen | 70.000 | 53.300 | +31,2% | 94.800 | 62.500 | +51,6% | 164.800 | 147.500 | +42,2% |
Skoda | 12.400 | 8.800 | +40,6% | 18.900 | 13.400 | +41,3% | 31.300 | 22.200 | +41,0% |
Seat/Cupra | 9.200 | 2.200 | +318,8% | 9.700 | 6.100 | +60,3% | 18.900 | 8.300 | +128,7% |
Volkswagen Nutzfahrzeuge | 5.500 | 700 | +642,2% | 6.900 | 400 | +1.680% | 12.300 | 1.100 | +998,6% |
Audi | 34.600 | 24.200 | +42,7% | 41.100 | 25.800 | +59,2% | 75.600 | 50.000 | +51,2% |
Lamborghini | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Bentley | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
Porsche | 9.200 | 9.500 | -3,4% | 8.800 | 9.400 | -6,0% | 18.000 | 18.900 | -4,7% |
MAN | 150 | 270 | -44,7% | 250 | 270 | -7,1% | 400 | 540 | -26,2% |
Volkswagen Truck & Bus | 20 | 110 | -83,8% | 20 | 0 | +1.050% | 40 | 100 | -65,0% |
Scania | 70 | 20 | +208,3% | 70 | 70 | +9,2% | 150 | 90 | +62,9% |
Navistar | 10 | 20 | -13,3% | 60 | 100 | -40,0% | 70 | 110 | -36,4% |
Anmerkung der Redaktion: Die Daten aus der Tabelle stammen von Volkswagen. VW gibt die Auslieferungszahlen nur auf Hunderter- oder Zehnerstellen an, das Delta wird hingegen genau angegeben. Daher kommt es zum Beispiel bei Navistar aufgrund von Ungenauigkeiten beim Auf- und Abrunden zu den abweichenden Angaben.
Bei den Modellen lagen ebenfalls zwei Baureihen der Marke VW vorne: Das Duo ID.4/ID.5 kam auf 101.200 Einheiten, gefolgt vom ID.3 mit 49.800 Fahrzeugen im ersten Halbjahr. Laut aktuellen Berichten wurden davon knapp 28.000 ID.3 in Europa zugelassen. Auf Platz 3 folgt konzernintern das MEB-SUV Audi Q4 e-tron (inkl. Sportback) vor dem Schwestermodell Skoda Enyaq (inkl. Coupé mit 48.000 bzw. 31.300 Fahrzeugen. Die Top 5 ergänzt der Audi Q8 e-tron (inkl. Sportback) mit 19.500 Fahrzeugen – weitere Modelle weist VW nicht aus.
Laut den erwähnten Berichten hat vor allem die Marke Volkswagen derzeit aber ein massives Problem bei den Auftragseingängen – die im ersten Halbjahr ausgelieferten Fahrzeuge wurden meist schon 2022 bestellt. Insider wurden damit zitiert, dass bei einigen E-Baureihen der Auftragseingang auf „nahe null“ gefallen sei.
In der Mitteilung gibt der Konzern einen „weiter guten Auftragsbestand in Westeuropa“ mit rund 200.000 BEV an. Aber: In der Mitteilung zu den Q1-Auslieferungen war noch von „mehr als 260.000 BEV“ die Rede. Dass es eine deutliche Delle gab, bestätigt auch Wortmann, ohne aber Zahlen zu nennen. „Seit Mai verzeichnen wir hier wieder einen verbesserten Trend bei den Auftragseingängen, nachdem zu Jahresbeginn aufgrund reduzierter Förderprogramme, zeitweise langer Wartezeiten und hoher Inflation eine gewisse Zurückhaltung bei unseren Kunden zu spüren war“, wird die Audi- und Konzernmanagerin zitiert. „Angesichts zuletzt deutlich verkürzter Lieferzeiten gehen wir davon aus, dass sich diese positive Entwicklung in den kommenden Monaten verstetigt.“
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