VCÖ: Frauen sind sicherer im Straßenverkehr unterwegs als Männer
“Wären Männer so sicher mobil wie Frauen, dann wäre die Zahl der Verkehrstoten in Österreich nur halb so hoch”, fasste VCÖ-Expertin Lina Mosshammer die auf Basis von Daten der Statistik Austria errechneten Ergebnisse zusammen. Von 2019 bis 2021 kamen 291 Frauen bei Verkehrsunfällen ums Leben, die Zahl der tödlich verunglückten Männer war mit 825 dreimal so hoch. Ähnlich das Verhältnis im Vorjahr: In den ersten elf Monaten starben 86 Frauen und 253 Männer im Straßenverkehr.
Frauen verursachen laut VCÖ auch in Summe weniger Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Laut Statistik Austria, basierend auf den Erhebungen der Polizei, waren 2021 insgesamt 10.088 Frauen Verursacherinnen eines Unglücks mit Verletzten. Von Männern wurden mit 21.360 doppelt so viele solcher Unfälle verursacht. Das galt auch 2020 (Männer: 20.175, Frauen: 9.287).
Frauen öfter zu Fuß unterwegs
Obwohl Frauen mehr zu Fuß gehen, kamen im Drei-Jahres-Zeitraum 2019 bis 2021 mit 89 um 36 Prozent mehr Fußgänger als Fußgängerinnen (65) ums Leben. 340 Männer verunglückten als Pkw-Insassen tödlich, doppelt so viele wie Frauen. Ähnlich beim Radverkehr: Mit 86 starben etwas mehr als doppelt so viele Männer wie Frauen (37). Am höchsten ist die Differenz bei Motorrädern und Mopeds. Von 2019 bis 2021 starben 239 Männer mit einem motorisierten Zweirad – 15 Mal so viele wie Frauen.
Alko-Lenker: 86% sind Männer
Überaus deutlich ist der Unterschied bei Alkohol am Steuer, berichtete der VCÖ: 86 Prozent der von 2019 bis 2021 an Verkehrsunfällen beteiligten Alko-Lenker waren Männer.
Dieses trifft Frauen laut VCÖ auch bei ihren Arbeitswegen stärker. Rund 80 Prozent der Teilzeitjobs entfallen auf Frauen. Öffentliche Verbindungen seien aber vor allem auf die klassischen Pendelzeiten von Vollzeitjobs abgestimmt. Es seien mehr Bahn- und Busverbindungen auch tagsüber und zu Tagesrandzeiten sowie eine stärkere Berücksichtigung der vielfältigen Mobilitätsmuster in der Verkehrsplanung nötig.