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Jetzt knicken sie doch ein: Tirol setzt auf Batterien- statt Wasserstoff-Züge

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Die Zillertalbahn fährt künftig mit Strom.

Im Zillertal in Österreich herrscht seit langem Einigkeit, dass der Verkehr dekarbonisiert werden soll. Es geht um rund 900.000 Liter Diesel pro Jahr, die sich einsparen lassen. Für den Bahnverkehr, die Zillertalbahn, waren in den vergangenen Jahren verschiedene Konzepte diskutiert worden. Als Favorit galt lange Wasserstoff, auch weil der Technik-Vorstand der Zillertaler Verkehrsbetriebe, Helmut Schreiner, darin trotz vergleichsweise schlechtem Wirkungsgrad die meisten Vorteile sah.

Inzwischen musste Schreiner seinen Posten räumen. Plagiatsvorwürfe bei seiner Dissertation wurden ihm zum Verhängnis. Die Experten der Technischen Universität Wien hoben in ihrer jüngsten Präsentation zwar hervor, dass die Wasserstoff-Strategie 2018 durchaus noch ihre Berechtigung hatte. Fortschritte bei der Akku-Technologie hätten inzwischen aber zu einer neuen Faktenlage geführt. Das bedeute, das größte Potenzial liege heute im Betrieb mit Strom.

Akku-Variante setzt sich gegen Oberleitung durch

Im Gespräch waren eine reine Akku-Variante oder ein Hybrid-Modell aus Akku und Teilstrecken mit Oberleitung. Auf der jüngsten Sitzung des Planungsverbandes Zillertal hieß es jetzt von Josef Geisler, Stellvertreter des Landeshauptmanns, auch diese Entscheidung sei gefallen. „Die Zillertalbahn soll künftig mittels einer Akku-Technologie betrieben werden.“ Die nächsten Schritte würden jetzt gemeinsam mit den Gemeinden und Tourismusverbänden geplant. Zudem erfolge eine technische Prüfung zur Ladeinfrastruktur.

Landesregierung hat Sorge vor Kostenexplosion

Die Experten der TU hatten die Akku- und die Hybridvariante zunächst etwa gleich gewichtet. Vor- und Nachteile gebe es auf beiden Seiten. Sie machten allerdings deutlich, dass die Vorteile der Hybrid-Version erst voll zum Tragen kommen, wenn die Oberleitung flächendeckend ausgebaut würde. Das schloss die Landesregierung mit Verweis auf hohe Kosten und Probleme beim Grundeigentum aus. Das Prinzip müsse heißen: so viel Ladeinfrastruktur wie notwendig, so wenig Oberleitung wie möglich. Damit war die Entscheidung für die reine Akku-Technologie besiegelt.

Die Realisierung der Pläne soll zwischen 2025 und 2030 im Rahmen des Mittelfristigen Investitionsprogramms für Privatbahnen, kurz MIP, erfolgen.

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