Einheits-ECU in der MotoGP: Hintergründe zum Hardware-Update
Die bisherige ECU hatte die Bezeichnung IPS-160. Schon vor der Einführung der Einheitshardware arbeitete Magneti Marelli zum Beispiel mit Ducati zusammen. Diese Hardware wurde seit zehn Jahren verwendet. Normalerweise werden alle drei bis fünf Jahre technische Updates entwickelt.
Nun kommt die neue Version, die die Bezeichnung BAZ-340 trägt. Laut Magneti Marelli ist die Rechenleistung viermal so schnell. Und auch die Geschwindigkeit des Datenmanagements wurde verzehnfacht.
Andererseits können Daten während der Fahrt vom Motorrad an die Rennleitung gesendet werden. Zum Beispiel werden über das neue Sensorsystem die Reifendrücke direkt an die Rennleitung geschickt, damit überwacht werden kann, dass sich alle ans Reglement halten.
Auch im Falle eines Sturzes können in Zukunft die Motorräder sofort Daten an die Rennleitung schicken. Es ist zum Beispiel geplant, dass im Falle eines Sturzes automatisch Warnlichter an den Motorrädern angehen, um nachfolgende Fahrer sofort warnen zu können.
Zunächst werden aber nicht alle MotoGP-Teams die neue ECU erhalten. Alle Motorräder der Spezifikation 2023 haben die neue Hardware bereits bekommen. Aber die Hersteller haben darum gebeten, dass die 2022er-Motorräder mit der bisherigen ECU weiterfahren können.
Das passiert einerseits aus Kostengründen, denn man muss an den Vorjahresmaschinen nun nichts ändern. Da auf beiden Hardware-Modellen die exakt gleiche Software läuft, gibt es laut Magneti Marelli auf der Rennstrecke keinerlei Performance-Unterschiede.
Im nächsten Jahr haben dann alle Teams die neue Hardware. Die neue ECU kann mit künftigen Updates mehr Daten verarbeiten und ist prinzipiell auch schon bereit für die Einführung des nachhaltigen Kraftstoffs. Ab 2024 werden Schritt für Schritt E-Fuels eingeführt. Ab 2027 soll der MotoGP-Kraftstoff aus komplett fossilfreien Bestandteilen bestehen.
Mit Bildmaterial von Magneti Marelli.