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BMW M Hybrid V8

Zwar kommt der BMW M Hybrid V8 erst 2024 nach Le Mans, aber schon im Januar wird er bei den 24 Stunden von Daytona sein Renndebüt geben. Nachhaltigkeit steht im Fokus. DTM-Dreifach-Champion mit Cockpit-Chancen.

Ein V8-Motor, vier Liter Hubraum, zwei Turbos und ein Elektromotor. Das sind die Zutaten, mit denen der BMW M Hybrid V8 schon 2023 in der amerikanischen IMSA-Serie und ab 2024 auch bei den 24 Stunden von Le Mans starten wird – gegen bis zu zehn weitere Hersteller (Toyota, Glickenhaus, Peugeot, Vanwall, Ferrari, Porsche, Cadillac, Acura, Lamborghini, Alpine). Die Eckdaten klingen nach mächtig Wumms – und doch steht bei diesem Projekt die Nachhaltigkeit im Fokus. Das zeigt gerade der 680 PS starke Motor: BMW verzichtet auf eine Neuentwicklung, hat stattdessen das alte P66-Triebwerk aus der DTM (bis  2018) umgebaut. Dafür musste der V8-Sauger erst auf das V8-Biturbo-Konzept umgestrickt und dann noch mit dem 68 PS starken Einheits-Bosch-Elektromotor gekoppelt werden, der in der LMDh-Klasse vorgeschrieben ist. Klingt kompliziert. Doch obwohl BMW auch Turbomotoren im Sortiment hat, war dieser Schritt notwendig. Motorenchef Ulrich Schulz sagt: „Gegen den  P48-Vierzylinder-Turbo aus der DTM (2019/20, Anm. d. Red.) sprach die geringere Haltbarkeit und gegen den P63-Motor aus dem BMW M8 GTE (2019 der bisher letzte BMW-Le-Mans-Rennwagen, Anm. d. Red.) das höhere Gewicht.“ Und er hat noch ein Beispiel für die Nachhaltigkeit bei diesem Projekt parat: „Wir können sogar auf Bauteile und Materialien aus unserer Formel-1-Zeit zurückgreifen – wie Stähle und Aluminium.“ bmw m hybrid v8

Nachhaltigkeit steht beim BMW M Hybrid V8 im Fokus.


Auch die Entscheidung für das LMDh-Konzept unterstreicht die Herangehensweise von BMW. Während die sogenannten Hypercars von Grund auf neu konstruiert werden müssen, basiert das günstigere LMDh-Reglement auf den LMP2-Prototypen, die nach gewissen Vorgaben umgebaut werden dürfen. Dafür arbeitet BMW eng mit dem italienischen Hersteller Dallara zusammen. Zwar sind die Oreca-LMP2 die dominierenden Fahrzeuge in der Klasse. Aber wenn es darum geht, diese Autos auf Herstellerbedürfnisse umzustricken, ist Dallara bei den Daytona-Prototypen in der IMSA erfolgreicher. Als Einsatzteams holen sich die Bayern erfahrene Mannschaften – das IndyCar-Team Rahal Letterman Lanigan für die IMSA, das belgische WRT-Team für die Sportwagen-WM und Le Mans. WRT sollte eigentlich Audi-Werksteam werden, ist dafür sogar schon seit zwei Jahren in der LMP2 aktiv. Teambesitzer Vincent Vosse: „Ich kann mich noch gut an den letzten BMW-Sieg 1999 erinnern, denn damals war ich mit meinem Porsche GT2 als Fahrer in der Nachbarbox. Wir werden hart daran arbeiten, um diese Momente zu wiederholen.“ Zum Fahrerpool gehören unter anderem der amtierende DTM-Meister Sheldon van der Linde (23), IndyCar-Star Colton Herta (22), aber auch Philipp Eng (32) aus Österreich. Auch der Name René Rast drängt sich auf. Der BMW-Neuzugang (36) fuhr 2022 für WRT in der LMP2 und hat aus der Topklasse auch Erfahrungen mit Audi. „Ich bin den LMDh von BMW schon gefahren – und das macht echt Spaß“, verrät Rast. Mit diesen Zutaten will BMW den dritten Gesamtsieg nach 1995 und 1999 holen.

BMW M Hybrid V8

• Motor V8, Biturbo
• Hubraum 3999 cm3
• E-Motor Bosch, 68 PS  
• Systemleistung 500 kW (680 PS) bei 8200/min
• max. Drehmoment 650 Nm  
• Antrieb Hinterrad
• Getriebe Xtrac
• Batterie Williams
• Rekuperation 200 kW

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