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Bis zu 45 km/h schnell: Realschüler gehen unter die Autoschrauber

Neues Wahlfach

Bis zu 45 km/h schnell: Realschüler gehen unter die Autoschrauber

bis zu 45 km/h schnell: realschüler gehen unter die autoschrauber

Die ersten vier Modellautos bauen (vorne v.l.) Lea, Linda, Nico und Rafael aus der Klasse 7a. Über die Einführung des neuen Wahlfachs freuen sich (hinten v.l.) Lehrer und Initiator Markus Rechner, Rektorin Gundula Socher und Sponsor und VR-Bank-Vorstandsvorsitzender Robert Fedinger.

Im kommenden Schuljahr startet in Fürstenfeldbruck an der Realschule das Wahlfach „Modellbau“. Hier können die Schüler schrauben, basteln und staunen.

Fürstenfeldbruck – Mit bis zu 45 Stundenkilometern über den Schulhof rasen wird in der Ferdinand-von-Miller-Realschule möglich sein – und das ganz legal. Ab dem kommenden Schuljahr gibt es ein neues Wahlfach, bei dem es rasant zugeht. Die ersten Schüler sind schon dabei.

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„Modellbau“ heißt das neue Fach, das der Mathe- und Physiklehrer Markus Rechner ins Leben gerufen hat. In der Vergangenheit betreute er an einer anderen Schule bereits so ein Wahlfach. Darin werden die Schüler aus der 6. Klasse Stück für Stück ein eigenes Modellauto bauen. Es wird mit einem Akku betrieben und ist bis zu 45 Stundenkilometer schnell. „Ob basteln oder einen Fahrradreifen wechseln – viele Kinder bringen diese Fertigkeiten von zu Hause gar nicht mehr mit“, sagt Rechner. Im Wahlfach Modellbau können sie anpacken, Teile zusammenbauen, lackieren und sich technisches Verständnis aneignen. „Ein ganz wichtiges Thema ist da der Akku. Wie lade ich ihn auf, dass er mir nicht um die Ohren fliegt?“

Tatkräftige Unterstützung erhält der Betreuer des Wahlfachs von Lea, Linda, Nico und Rafael aus der Klasse 7a. Aktuell werden die Siebtklässler ausgebildet und bauen ihr eigenes Modellauto zusammen. Im nächsten Schuljahr haben sie das Fachwissen, um ihn im Wahlfach zu unterstützen. „Wenn mal eine Schraube nicht greift oder ein Zahnrad nicht funktioniert, können zunächst die Schüler helfen, bevor ich einspringe“, erklärt Rechner.

Die vier ersten Bausätze hat die VR-Bank Fürstenfeldbruck gespendet. Werkzeuge, Lackdosen und Hilfsmittel stiftet der Landkreis als Sachaufwandsträger. Die Förderung der Schüler auf dem technischen Zweig sei wichtig, sagt Vorstandsvorsitzender Robert Fedinger: „Man hat so viel Theorie, und da ist es gut, das Gelernte in der Praxis umzusetzen.“ Zwei Modellautos an der Realschule werden – wie bei den Profis – in den Farben des Sponsors lackiert. Sogar Sticker mit dem VR-Logo wird es geben.

Für die Bausätze des Wahlfachs sind die Eltern gefragt. „Geplant ist, sie in einer Sammelbestellung bis Ende November 2023 zu ordern“, sagt Rechner. Damit dürften die Pakete, bestehend unter anderem aus Fernbedienung, Lenkservo und Tuning-Equipment, rechtzeitig unterm Weihnachtsbaum liegen. Ein Bausatz kostet rund 300 Euro, schätzt der Physik- und Mathelehrer. Ab Januar wird dann nachmittags in der Realschule gewerkelt. Bis April soll alles fertig sein, dann beginnt das Fahrtraining mittels Fernsteuerung.

Je nachdem, wie sich das Fach entwickelt, können die Schüler an Rennen teilnehmen. „Die Spannung, wenn sich circa 15 Schüler auf den Fahrerständen um die Rennstrecke versammeln, ist schon der Wahnsinn“, schwärmt Rechner. Etwa vier Minuten dauerten die Rennen bisher. „Sie fordern sehr viel Konzentration, die Schüler sind danach völlig platt.“

Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst freut sich Rechner, dass das Modellfach an der Realschule starten kann. Rektorin Gundula Socher steht mit Begeisterung hinter dem Projekt. „Die Technik-Informatik-Schiene zeichnet unsere Schule aus“, sagt die Schulleiterin. „Jetzt kommt mit dem neuen Wahlfach ein neuer Baustein hinzu.“ Das Basteln im Team und die klassenübergreifende Zusammenarbeit fördere zudem die Schulgemeinschaft. Markus Rechner fügt hinzu: „Und der eine oder andere hat nach der Teilnahme am Wahlfach vielleicht sogar ein neues Hobby.“

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