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Als Diesel überzeugend - BMW 218d Active Tourer im Test

Vor wenigen Jahren noch Mainstream, heute fast eine Rarität: ein neuer Kompakt-Van mit Dieselantrieb. Test

als diesel überzeugend - bmw 218d active tourer im test

Vor wenigen Jahren noch Mainstream, heute fast eine Rarität: ein neuer Kompakt-Van mit Dieselantrieb. Test des BMW 218d Active Tourer.

Vor dem 2er Active Tourer gab es von BMW weder Dreizylinder (außer bei den Motorrädern) noch Frontantrieb, geschweige denn einen Familienvan. Trotzdem war dieses markenuntypische Konzept so erfolgreich, dass BMW es neu auflegt, obwohl fast alle anderen Hersteller Vans gerade zu Grabe tragen. Als Diesel schwimmt der BMW 2er Active Tourer gar doppelt gegen den Strom. Wobei sich nach den ersten Metern mit dem 150 PS starken 218d fast die Frage stellt, ob hinter der Riesen-Niere tatsächlich ein Selbstzünder steckt. Warum? Weil von dem Zweiliter kaum Geräusche in den Innenraum dringen. Erst bei untypisch hohen Drehzahlen bleibt das kraftvolle Treiben des Vierzylinders auch für die Ohren nicht mehr unbemerkt.

Klingt aber selbst dann kaum nach kernigem Diesel. Solange der Fahrer nicht über die Schaltwippen dazwischenfunkt, hält das obligatorische Doppelkupplungsgetriebe den Motor mit sieben Gängen zwischen 1.500 und 2.500/min im Bereich des Drehmomentplateaus bei 360 Nm. Damit bewegt sich der Active Tourer flink, souverän und überaus genügsam. Im Testmittel verbrennt er nur 5,9 l/100 km. Eine Vier vor dem Komma erfordert etwas Zurückhaltung, eine Acht einen sehr schweren Gasfuß.

Kein 48-Volt-Mildhybrid

Dabei muss der 218d im Vergleich zu den stärkeren Benzinern auf die Unterstützung eines 48-Volt-Mildhybrid verzichten. Brauchen könnte er den Riemenstarter in erster Linie aus Komfortgründen, denn beim An- und Abstellen schickt der Selbstzünder einen dezenten Ruck durchs Auto.

Dennoch ist der 218d eine feine Ergänzung für den neuen Van, der auch sonst viel Erfreuliches zu bieten hat. Etwa das großzügige Raumangebot und die hochvariablen Fondsitze. Oder die praktischen Ablagen im Cockpit. Alles wirkt solide und hochwertig, nicht zuletzt durch das zum Fahrer hin gebogene Curved Display. Tasten und Regler finden sich nur auf den Lenkradspeichen und am vorderen Ende der Mittelarmlehne.

Nicht alles besser als bisher

Allerdings fehlt hier ausgerechnet der geniale iDrive-Dreh-Drücker. Nun heißt es im Active Tourer: Displayflächen mit dem Finger treffen oder mit einer Maschine reden. Beides funktioniert meist, aber eben nicht immer.

Eher eine Frage des Geschmacks: das M Sportpaket mit haltstarken Sitzen, wurstigem Lederlenkrad und strafferer Abstimmung. Damit biegt der 218d zackig um die Ecke, federt aber ziemlich straff und teilt jede Autobahn-Querfuge mit. Unser Tipp: Wenn schon untypisch, dann richtig – und beim M-Paket ohne Aufpreis auf das Sportfahrwerk verzichten.

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