Schuld sei die Unklarheit beim Umweltbonus
Die nach wie vor bestehende Unklarheit bei der Förderung von E-Fahrzeugen über den 31.12.2022 hinaus verunsichert potenzielle Kunden. Das zeigen die Ergebnisse einer Blitzumfrage, die der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) vom 31. Mai bis zum 7. Juni unter Autohäusern in Deutschland durchgeführt hat.
Zum Thema Lieferzeiten gaben die befragten Betriebe an, dass von den aktuell vorliegenden Kundenbestellungen rein batterieelektrischer Fahrzeuge (BEV) sowie von Plug-in-Hybriden (PHEV) durchschnittlich 56 Prozent der BEV sowie 63 Prozent der PHEV voraussichtlich noch in diesem Jahr ausgeliefert würden. Im kommenden Jahr 2023 werden es voraussichtlich 40 % der bestellten BEV und 32 % der bestellten PHEV sein. Der Rest (4 % BEV und 5 % PHEV) wird dann erst im Jahr 2024 zu den Kunden kommen.
“An diesen Ergebnissen ist klar zu sehen, dass die Ausgestaltung der Förderrichtlinie große Auswirkungen auf die direkt im Kundenkontakt stehenden Autohäuser hat”, sagte ZDK-Präsident Karpinski. “Denn es sind Händler, die Kunden zu den Förderbedingungen beraten, bei der Beantragung unterstützen und die erforderlichen Dokumente zum Einreichen des Antrags bereitstellen.”
Ähnliches gelte für den geplanten Stopp der Förderung von Plug-in-Hybriden ab dem 1.1.2023. Laut dem BMWK-Entwurf würde eine Förderung von PHEV in Abhängigkeit von der elektrischen Fahrleistung zu unverhältnismäßig hohem Aufwand führen. “Hier fragt man sich, warum der niedrigschwellige Einstieg in die Elektromobilität auch aus Gründen bürokratischer Bequemlichkeit auf den Index kommen soll. Denn es ist naiv zu glauben, dass die PHEV-Interessenten sich jetzt kollektiv für rein batterieelektrische Fahrzeuge entscheiden”, so Jürgen Karpinski.
Der ZDK habe dem Bundeswirtschaftsminister bereits im März eine 12-seitige Stellungnahme mit detaillierten Vorschlägen zur Neugestaltung des Umweltbonus bereitgestellt. “Noch ist es Zeit, diese Vorschläge zu berücksichtigen – im Sinne der Umwelt, aber auch der potenziellen Kunden und nicht zuletzt im Sinne der Autohändler, die täglich im Kundenkontakt stehen.”