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VW: ID.3 soll wohl bald unter 30.000 Euro erhältlich sein

E-Autos haben einen großen Nachteil: Oft sind sie teurer als vergleichbare Verbrenner. Nun steuert Volkswagen um – und macht dem VW Golf Konkurrenz.

vw: id.3 soll wohl bald unter 30.000 euro erhältlich sein

Das E-Automodell VW ID.3 wird wohl deutlich günstiger: Das berichten die »Wolfsburger Nachrichten«. Demnach werde der Verkaufspreis des Kompaktwagens von Volkswagen erstmals die Schwelle von 30.000 Euro unterschreiten.

Wie es in dem Bericht heißt, werde der Listenpreis der Basisversion ID.3 Pure ab 1. Oktober von aktuell 36.900 auf 33.330 Euro gesenkt – zudem gewähre der Hersteller nach wie vor einen Rabatt von aktuell 3570 Euro. Die Kunden müssten demnach noch 29.760 Euro zahlen, wenn sie keine Extras dazubuchen. Das Angebot soll es zunächst bis Ende des Jahres geben. »Unser Ziel ist es, möglichst viele Kundinnen und Kunden für den Umstieg auf elektrische Volkswagen zu begeistern. Attraktive Einstiegspreise spielen dabei eine wichtige Rolle«, sagte der Marken-Vertriebsvorstand Martin Sander der Zeitung. Damit koste der ID.3 nur noch so viel »wie ein anständig ausgestatteter Golf«, wertete das Blatt.

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Der ID.3 wurde 2019 als Nachfolger des langjährigen Bestsellers VW Golf für die Elektroära eingeführt, konnte die Erwartung an ein massenhaft verkauftes Volksauto jedoch bislang nicht erfüllen. Laut einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte von Januar liegt für die Mehrheit der Autofahrerinnen und Autofahrer die Preisgrenze für ein E-Auto bei 30.000 Euro. Der Preis ist dabei wichtiger als die Marke: »55 Prozent ist die Herkunft des Herstellers egal, solange das Fahrzeug ihre Bedürfnisse erfüllt«, hieß es.

Druck von CO₂-Vorgaben

Volkswagen zögerte lange, sich auf den von Tesla und chinesischen Wettbewerbern ausgelösten Preiskampf bei Elektroautos einzulassen. Allerdings setzen die CO2-Flottenziele der Europäischen Union den Konzern unter Druck.

Die Flottengrenzwerte legen einen Höchstwert für den CO₂-Ausstoß von Autos fest. Im Durchschnitt aller in der EU in einem Jahr zugelassenen Fahrzeuge darf dieser nicht überschritten werden. Derzeit liegt dieser Wert bei 115,1 Gramm CO₂ pro Kilometer, pro Fahrzeug – gemessen anhand des sogenannten WLTP-Testverfahrens. Er soll 2025 auf 93,6 Gramm, 2030 auf 49,5 Gramm und 2035 auf Null sinken. Für zu hohe Emissionswerte müssen Hersteller Bußgeld zahlen. Volkswagen gilt als besonders gefährdet, sein Ziel für 2025 zu verfehlen. Dadurch steht der Hersteller unter Druck, seine Verkäufe schneller auf Elektroautos umzulenken.

Bereits Anfang des Monats verteuerte VW mehrere Modelle mit Verbrennungsmotor um einige Tausend Euro. Zugleich fordern Vertreter des Konzerns neue Staatshilfen beim Verkauf von E-Autos sowie einen Aufschub der neuen CO₂-Ziele – kurz bevor sie im Januar in Kraft treten. Einen günstigeren Elektro-Kleinwagen für etwa 25.000 Euro hat VW erst für 2026 in Aussicht gestellt, ein Einstiegsmodell für 20.000 Euro für das Ende dieses Jahrzehnts.

Bei dem Autobauer aus Wolfsburg kriselt es derzeit, weil er den Aktionären eine höhere Rendite versprochen hat. Der Konzern hatte Anfang des Monats seinen Sparkurs bei der Kernmarke VW verschärft und etwa die seit 30 Jahren geltende Beschäftigungssicherung gekündigt.

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