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Im größten Werk stehen wieder Bänder still: BMW schickt 12.000 Angestellte heim

im größten werk stehen wieder bänder still: bmw schickt 12.000 angestellte heim

BMW hat die Produktion in Dingolfing vorübergehend pausiert.

Am 10. September veröffentlichte BMW einen Rückruf für insgesamt 1,5 Millionen Fahrzeuge. 1,2 Millionen davon wurden bereits an Kunden ausgeliefert. Grund für den Rückruf sind Probleme mit dem integrierten Bremssystem (IBS) des Zulieferers Continental. Infolgedessen schraubte BMW seine Gewinnprognose bereits zurück. Auch auf dem Aktienmarkt machte sich der Rückruf deutlich bemerkbar. Die Aktie fiel nach der Ankündigung um mehr als zehn Prozent.

Mittlerweile zeigen sich die Auswirkungen des Rückrufs auch im größten BMW-Werk Europas im niederbayerischen Dingolfing. Wie die Onlineausgabe des Bayerischen Rundfunks (BR) berichtet, standen dort zwischen dem 12. September und dem 17. September die Bänder zum ersten Mal still. Nun bestätigte Werkssprecher Julian Friedrich dem Bayerischen Rundfunk, dass die Produktion ab dem 27. September erneut unterbrochen wird.

Werk in Niederbayern steht erneut still

Zunächst wollte BMW das Produktionsvolumen am Standort Dingolfing lediglich an die Situation anpassen und „bei Bedarf einzelne Schichten“ streichen. Das war offenbar jedoch nicht ausreichend, sodass es schließlich zu einem kompletten Stillstand in dem Werk kam. Von dem Produktionsstopp waren rund 12.000 der insgesamt 18.500 Mitarbeiter des Standorts betroffen. Am 17. September wurde die Produktion vorerst wie gewohnt fortgesetzt.

Nun stehen die Bänder erneut still. Die Produktionsunterbrechung zwischen dem 27. September und dem 4. Oktober sei jedoch geplant gewesen. Mit dem erneuten Stopp versucht BMW die angepasste Volumenprognose einzuhalten. Aufgrund der gedämpften Nachfrage nach Fahrzeugen in China, muss der Autobauer seine Produktion aktuell nach unten schrauben. Auch dieses Mal sind rund 12.000 Mitarbeiter von der Unterbrechung betroffen.

Rückruf bringt BMW in eine schwierige Situation

Täglich werden in Dingolfing rund 1.500 Fahrzeuge gefertigt. Derzeit sitzt BMW jedoch auf mehr als 300.000 Fahrzeugen, die aufgrund der fehlerhaften Bremsen nicht ausgeliefert werden können. Das Unternehmen schätzt die Kosten für diesen Rückruf auf einen dreistelligen Millionenbetrag.

Auf Anfrage des BR erklärte BMW, dass es in einigen Fällen vorkommen könne, dass die bremsunterstützenden Systeme wie ABS und die dynamische Stabilitätskontrolle (DSC) ausfallen. Die Fahrer müssten dann das Bremspedal stärker betätigen. Unfälle sind dem Autobauer dadurch bisher keine bekannt. BMW sieht den Zulieferer Continental in der Verantwortung. Der erklärte bereits bei Bekanntgabe des Rückrufs, dass ein elektronisches Bauteil im IBS eventuell beeinträchtigt sei. Die betroffenen Fahrzeuge müssen nun nach einer Software-Ferndiagnose möglicherweise anschließend zur technischen Überprüfung noch in die Werkstatt. Von dem Rückruf sind auch Fahrzeuge der Marken Mini und Rolls-Royce betroffen.

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