Neuer BMW X3: Wenn der Sohn dem Vater über den Kopf wächst
Um das in Relation zu setzen: Tesla hat damit in sechs Monaten weniger Cybertrucks an den Kunden gebracht als BMW über einen Zeitraum von 20 Jahren monatlich von seinem X3. Auf 3,5 Millionen Stück summiert sich der Verkaufserfolg des Kompakt-SUV aus Bayern.
Jetzt hat BMW den X3 gründlich überarbeitet und schickt ihn in der vierten Generation zu den Händlern. Der Begriff „kompakt“ relativiert sich freilich langsam: Mit 4755 Millimetern Länge – 34 mm mehr als der Vorgänger – ist der X3 in vierter Generation größer als die erste Generation des X5. Aber weil alle Autos immer größer und breiter werden (der X5 misst schon 4935 mm), passt „kompakt“ wieder.
Optisch dominieren die kurzen Überhänge, es gibt eine weit ins Heck reichende Dachlinie, bündig integrierte Türgriffe und stark konturierte Schweller. Die Fahrzeughöhe wurde um 2,5 Zentimeter reduziert (auf 1,66 Meter), das gibt dem X3 eine dynamischere Silhouette. Trotzdem bleibt auch groß gewachsenen Menschen hinten genug Platz nach oben. Nach vorne sowieso, der Radstand liegt bei 2865 Millimetern.
Üppig ist auch das Heck, das erlaubt eine große Heckklappe, die das Beladen erleichtert. Der Kofferraum fasst jetzt 570 Liter – mehr übrigens als der des Familienpanzers XM.
Bei der Motorisierung hat BMW nicht gegeizt. Das Top-Modell, der X3 M50 xDrive, wird von einem 398 PS starken Reihensechszylinder angetrieben. Ein M-Sportfahrwerk, 20 Zoll große Leichtmetallräder und ein Sportdifferenzial helfen, die Kraft zu beherrschen.
Der Einstieg in die X3-Klasse erfolgt mit dem X3 20 mit 208 Benzin-PS oder einem Dieselantrieb mit 197 PS (alle Modelle haben Allradantrieb und Achtgang-Steptronic). Preislich ist man ab 65.109 Euro dabei, für das Topmodell X3 M50 bezahlt man ab 95.630 Euro.
Bei einer kurzen Ausfahrt mit den neuen Modellen erfreuten wir uns vor allem an der direkten Ansprache, die uns der M50 gab. Die Lenkung ist sehr straff ausgelegt und bietet viel Rückmeldung. Erfreulich die Spreizung der verschiedenen Fahrmodi, die aus dem Sport-SUV auf Wunsch ein gemütliches Fortbewegungsmittel machen.
Neu ist auch der 1er BMW, wobei wir hier eher ein umfangreiches Facelift sehen als eine neue Generation. Die auffälligste Neuerung auch hier die Front, mit einem gewöhnungsbedürftig tief auf die Fahrbahn ragenden Lufteinlass. Natürlich wurde auch der 1er länger (um 4,2 cm auf 4361 mm), die Breite bleibt fast gleich (1800 mm). Seitlich dominiert die lange Motorhaube, das gibt dem 1er eine dynamische Keilform.
Im völlig lederfreien Interieur fallen die neu konstruierten Sitze positiv auf. Man tut mit dem Kauf eines 1er auch Meerestieren einen Gefallen, weil in den textilen Oberflächen und in geschäumten Komponenten maritimes Plastik aus ausgedienten Fischernetzen zum Einsatz kommt, die sonst im Meer entsorgt werden.
Vom neuen 1er gibt es zwei Dieselmodelle (118d, 120d) mit 150 bzw. 163 PS (ab 38.962 Euro), ein Benzinmodell (170 PS, 38.800 Euro) und eine M-Version mit 301 PS (M135 xDrive, 63.136 Euro). Alle Motoren sind serienmäßig mit einem Siebengang-Steptronic-Getriebe kombiniert.