BMW XM: Ein Panzer für die ganze Familie
Mehr darf ich nicht schreiben. Die Tochter, die viel Ahnung von Autos hat, aber diesbezüglich offenbar recht wenig Geschmack, verbietet es. Nur zur Einordnung: Ihr gefällt auch die erste Generation des BMW X6.
Der XM also – sieht aus, wie er eben aussieht. Man hat ihn schon als Panzer bezeichnet, und das war noch eine der netteren Beschreibungen. Mit einem Leergewicht von 2,6 Tonnen kann man eigentlich auch nicht mehr von einem Pkw sprechen. Setzen wir fünf stattliche Männer hinein, dann sind wir über einem Gesamtgewicht von drei Tonnen.
Fährt sich ausgezeichnet
Unser Testmodell gab sich bescheidener, es war der neue XM 50e mit einem doppelt aufgeladenen Sechszylinder-Benzinmotor mit einem Plug-in-Hybrid-Elektromotor. Einstiegspreis: vergleichsweise wohlfeile 127.908 Euro. Systemleistung: 476 PS. In Kombination mit der präzise schaltenden Achtgang-Automatik kann man das Schwergewicht mit einer Leichtigkeit und Kraft (700 Nm) bewegen, die Freude macht. Das muss man BMW zugestehen: Der XM fährt sich trotz seines Gewichts ausgezeichnet. Lenkt gut ein, glättet Bodenunebenheiten im Road-Modus weg, und die Stabilisierung gleicht jedes Wanken so lange aus, bis die 2,6 Tonnen aus der Kurve schieben.
Wirklich beeindruckt waren wir nach dem Einsteigen. Erstens, weil man dann den XM nicht von außen sieht, und zweitens, weil der Innenraum ungefähr die Größe einer Wohnung einer vierköpfigen Familie in Tokio hat. Noch nie hatte man nach oben, nach links und rechts so viel Platz. Der Radstand von über drei Metern bietet – eben leider zulasten des Gesamtgewichts – auch drei staatlichen Männern auf den Hintersitzen viel Platz. Der Kofferraum kann als kleine Garage dienen, und ich habe mir eingebildet, im Innenraum ein leichtes Echo zu hören.
Man kann den BMW XM 50e fahren, wie ein M-Modell gefahren gehört, dann überschreitet man einen Verbrauch von zehn Litern auf 100 Kilometer. Oder man lädt ihn regelmäßig auf, rein elektrisch kommt er um die 75 Kilometer weit. Ausreichend also für die Pendlerstrecke – und vor allem ein Spaß, wenn man mit so einem Trumm von Auto lautlos dahingleitet.
Und was soll ich sagen: Mit der Zeit gewöhnt man sich an viel, optisch auch an den XM. Vielleicht ist die Tochter doch eine Visionärin.