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Wer baut eigentlich die stärksten Motoren in Europa?

In Deutschland, Italien und Großbritannien. Klar. Aber Dänemark und Schweden sind auch dabei ...

wer baut eigentlich die stärksten motoren in europa?

Wollten Sie schon immer einmal wissen, wo einige der leistungsstärksten Motoren für europäische Supersportwagen und Hypercars hergestellt werden? Wo werden zum Beispiel der V12 von Lamborghini oder der V8-Biturbo von Ferrari zusammengeschraubt? Oder der W16 von Bugatti sowie der V8 von Koenigsegg? Wir sind deshalb virtuell durch Europa gereist und haben dabei die Geburtsorte der Top-Verbrenner gesammelt, die bis zu 1.600 PS leisten können.

Ängelholm (SE) – Koenigsegg

In der schwedischen Provinz Schonen, der südlichsten Region Skandinaviens, gibt es eine kleine Stadt mit fast 45.000 Einwohnern namens Ängelholm.

Das Koenigsegg-Werk in Ängelholm

Koenigsegg-Montagebänder in Ängelholm

Der V8-Motor von Koenigsegg

Die Stadt ist weltberühmt geworden, weil sie die Produktionsstätte von Christian von Koenigsegg beherbergt, dem Vater der schwedischen und gleichnamigen Hypercar-Marke Koenigsegg.

Koenigsegg Jesko

In der 30.000 Quadratmeter großen Werkstatt, zu der auch das neue Atelier Gripen gehört, werden die mächtigen 5,1-Liter-V8-Motoren mit 1.600 PS montiert, die den Koenigsegg Jesko und den 1.500 PS starken Koenigsegg Gemera HV8 antreiben. Bei letzterem kommt noch der Dark Matter-Elektromotor hinzu, der die Gesamtleistung auf 2.300 PS steigert.

Salzgitter (DE) – Bugatti

Die Wiege des neuen Bugatti steht im französischen Molsheim, aber der 8,0-Liter-W16 mit vierfacher Turboaufladung wird im deutschen Volkswagen-Werk Salzgitter in Niedersachsen von Hand montiert, bevor er nach Frankreich verschickt wird.

Das Volkswagen-Werk in Salzgitter

Der in Salzgitter montierte W16-Bugatti-Motor

Der W16-Motor von Bugatti

In der deutschen Stadt mit 104.000 Einwohnern wurde der Motor geboren, der im Bugatti Chiron Super Sport und im Centodieci eine Leistung von bis zu 1.600 PS entwickelt.

Bugatti Centodieci

Das hohe handwerkliche Niveau, das bei der Herstellung dieses mechanischen Meisterwerks ohne jegliche Elektrifizierung angewandt wurde, zeigt sich in der manuellen Montage, die sechs Tage lang von zwei spezialisierten Technikern durchgeführt wird, die dabei insgesamt 3.712 Teile zusammensetzten müssen.

Præstø (DK) – Zenvo

Es mag seltsam klingen, aber selbst in Dänemark gibt es Leute, die einige der leistungsstärksten Motoren bauen, die es gibt. Wenn auch in ausgesprochen kleinen Stückzahlen. Die Rede ist von Zenvo, das in seinen Werkstätten in Præstø (3.893 Einwohner) den spektakulären Motor des TS1 und seiner Derivate mit einer Leistung von bis zu 1.379 PS herstellt.

Das Büro von Zenvo in Præstø

Zenvos Werkstatt in Præstø

Der neue Zenvo V12-Motor von Mahle Powertrain

Der doppelt aufgeladene 5,8-Liter-V8 stammt von Chevrolet, wird aber von Zenvo modifiziert und aufgerüstet, um die 1.119 PS des Zenvo TS1 und auf die 1.379 PS des Zenvo TSR-GT zu erreichen.

Zenvo Aurora

Ein weiterer Schritt nach vorn für Zenvo ist der neue Aurora, der 2025 auf den Markt kommen soll. Er wird dann einen neuen V12 nutzen, der zusammen mit zwei Elektromotoren 1.265 bis 1.876 PS leisten wird. Der neue Zwölfzylinder wird in Zusammenarbeit mit MAHLE Powertrain entwickelt, dem britischen Unternehmen mit Sitz in Northampton.

Northampton (GB) – Aston Martin, GMA

Ebenfalls in Northampton, einer britischen Stadt mit mehr als 243.000 Einwohnern, befindet sich der Hauptsitz von Cosworth, dem traditionsreichen Hersteller von Hochleistungsmotoren, der den 6,5-Liter-V12-Saugmotor mit 1.015 PS für den Aston Martin Valkyrie liefert.

Der historische Hauptsitz von Cosworth in Northampton

Die Montage des Aston Martin Valkyrie in Gaydon

Der Cosworth-Motor des Aston Martin Valkyrie

Der britische Supersportwagen verfügt außerdem über ein KERS-Hybridsystem mit einem 163 PS starken Elektromotor, der die Gesamtleistung auf 1.176 PS bringt.

Aston Martin Valkyrie

Zur Erinnerung: Cosworth ist auch der Erfinder des 3,9-Liter-V12-Saugmotors, der den 663 PS starken Gordon Murray Automotive T.50 antreibt.

Affalterbach (DE) – Mercedes-AMG, Pagani, Aston Martin

Eine weitere kleine Stadt, in der einige der leistungsstärksten Motoren Europas hergestellt werden, ist Affalterbach. Es ist ein Dorf mit weniger als 4.500 Einwohnern in Baden-Württemberg, in dem Mercedes-AMG seinen Sitz hat.

Das Mercedes-AMG Werk in Affalterbach

Mercedes-AMG Motorenmontage in Affalterbach

Der Mercedes-AMG-Motor im Pagani Utopia

Neben der Entwicklung und dem Bau aller Motoren für die Sportmodelle der Marke Mercedes-AMG arbeitet die deutsche Traditionsmarke auch mit berühmten Namen aus der Welt der Super- und Hypercar-Szene zusammen. Einer davon ist Pagani, dessen neuer Utopia vom Mercedes-AMG 6,0Liter-V12-Twinturbo-Motor mit 864 PS (Code M158) angetrieben wird.

Pagani Utopia

Der 812 PS starke Mercedes-AMG 4,0-Liter-V8-Twinturbo (Code M178) wird den kommenden Aston Martin Valhalla Plug-in-Hybrid mit insgesamt 1.012 PS antreiben. Die leistungsstärksten Fahrzeuge des Sterns werden dagegen vom 639 PS starken 4,0-Liter-V8 mit Twinturbo-Aufladung (M177) befeuert.

Sant’Agata Bolognese (IT) – Lamborghini

Sant’Agata Bolognese, eine italienische Stadt mit 7.363 Einwohnern in der Provinz Bologna, beherbergt das Lamborghini-Werk.

Das Lamborghini-Werk in Sant’Agata Bolognese

Lamborghini-Motormontage in Sant’Agata Bolognese

Der Lamborghini V12-Motor

Lamborghinis ganzer Stolz ist seit jeher sein V12-Saugmotor, dessen neueste 6,5-Liter-Evolution im Revuelto 825 PS erreicht.

Lamborghini Revuelto

Das integrierte Plug-in-Hybridsystem mit drei 190 PS starken Elektromotoren bringt die Gesamtleistung auf 1.015 PS

Maranello (IT) – Ferrari

Ferrari, das alle seine Motoren vom V6 über den V8 bis zum V12 in seinem Werk in Maranello in der Provinz Modena (über 17.000 Einwohner) baut, darf in dieser Liste natürlich nicht fehlen.

Das Ferrari-Werk in Maranello

Die Montage von Ferrari-Motoren

Der V8-Motor des Ferrari SF90 Stradale

Der derzeit stärkste Motor ist der 4,0-Liter-V8 mit Biturboaufladung und 780 PS, der den Ferrari SF90 Stradale antreibt und der in Verbindung mit drei Elektromotoren eine Leistung von 1.000 PS erreicht.

Ferrari Purosangue

Ebenfalls sehr leistungsstark ist der 6,5-Liter-V12-Saugmotor mit 725 PS, der im Ferrari Purosangue zum Einsatz kommt.

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