Tesla

Wenige Daten über Tesla-Verkäufe: Anleger-Betreuer verteidigt Verzicht auf Detail-Angaben

wenige daten über tesla-verkäufe: anleger-betreuer verteidigt verzicht auf detail-angaben

Bild: @TroyTeslike

Über Tesla ist auf der einen Seite wahrscheinlich mehr bekannt als über jedes andere Unternehmen auf der Welt, weil tausende Fans jeden Schritt von CEO Elon Musk genau beobachten, teilen und kommentieren. Auf der anderen Seite scheint ganz Tesla von der von Musk vielfach geäußerten Abneigung gegenüber Medien geprägt und beantwortet Presse-Anfragen bestenfalls selektiv. Auch bei seinen Informationen für Anleger zeigt sich das Unternehmen eher sparsam, wenn es um detaillierte Verkaufszahlen geht. Das wurde auf Twitter jetzt kritisiert – auf amüsante Weise, wie auch Teslas oberster Anleger-Betreuer Martin Viecha fand.

Tesla-Verkaufszahlen nur paarweise

Wie viele Elektroautos der eigenen Marke im jeweiligen Quartal weltweit verkauft wurden, meldet Tesla stets schon kurz nach dem Abschluss – im ersten Viertel von 2023 waren es nach diesen Angaben genau 422.875 Stück, 36 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Nähere Informationen dazu gibt es aber auch später kaum. Von Tesla selbst kann man nur erfahren, wie sich die Gesamtzahl auf seine Elektroauto-Paare Model 3 und Model Y sowie Model S und Model X verteilte. Daten für einzelne Modelle, Monate, Regionen oder gar Länder werden nicht veröffentlicht.

Analysten müssen sich für feinkörnigere Tesla-Daten deshalb mit anderen Quellen behelfen, von denen es durchaus reichlich gibt. Dennoch zeigte sich ein bekannter privater Beobachter in dieser Woche auf Twitter unzufrieden mit der Situation. Das tat er, indem er eine detaillierte Veröffentlichung von Ford zu seinen US-Verkäufen im April den entsprechenden Informationen von Tesla gegenüberstellte, also einem abgesehen vom roten Logo oben leeren Blatt (s. Bildschirm-Foto oben). Die Transparenz bei Ford sei beeindruckend, schrieb @TroyTeslike, während Tesla keinerlei US-Zahlen veröffentliche.

Die Folge davon ist, dass auch fast zwei Monate nach Ende des ersten Quartals noch unterschiedliche Zahlen für die Tesla-Verkäufe in den USA in diesem Zeitraum kursieren. Die Marktforschungsfirma Cox Automotive veröffentlichte schon Mitte April ihre Schätzung von rund 95.000 Model Y und 55.000 Model 3, während Autonews laut @TroyTeslike auf 85.000 Model Y und 65.000 Model 3 kam, und er selbst auf 99.228 Model Y sowie 52.243 Model 3. Insbesondere bei der Verteilung auf diese beiden Modelle herrscht also bezüglich des US-Marktes, der ungefähr ein Drittel aller Tesla-Verkäufe ausmacht, erhebliche Unklarheit.

Anleger-Betreuer lacht und erklärt

So wird es trotz der Beschwerde von @TroyTeslike wohl auch bleiben, geht aus einer Antwort von Teslas IR-Chef Viecha darauf hervor. Mit einem Tränen lachenden Smiley zeigte er sich zunächst amüsiert über die plakative Darstellung. Ernst erklärte er dann aber, dass jeder Auto-Hersteller unterschiedlich viele Details zu seinen Verkaufszahlen veröffentliche. Seiner Meinung nach seien globale Zahlen viel wichtiger als regionale, und für viel verkaufte Modelle wie den (Toyota) Rav4 oder den (Mercedes) GLC gebe es wiederum erstere nicht, schrieb der Anleger-Betreuer. Warum Tesla nicht trotzdem beides veröffentlicht und nach Modellen differenziert, verriet er allerdings nicht, und ließ auch nicht erkennen, dass sich daran etwas ändern könnte.

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