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Weichenstellung: Toyota kündigt Händlerverträge

weichenstellung: toyota kündigt händlerverträge

©Â Foto: picture alliance / Patrick Pleul /dpa-Zentralbild / ZB

Mit Toyota und Lexus stellen die nächsten Automarken die Partnerschaft mit ihren Autohäusern auf eine neue Basis. Der deutsche Importeur verweist auf eine europaweite Harmonisierung der Verträge. Was sagt der Händlerverband?

Die deutschen Toyota- und Lexus-Händler bekommen neue Verträge. Allen Vertriebs- und Servicepartnern wurde zum 31. März 2023 mit einer Frist von zwei Jahren gekündigt, wie der Importeur am Dienstag in Köln mitteilte. Mit der neuen Struktur würden die Betriebe in die Lage versetzt, den bereits erfolgreich eingeschlagenen Weg kontinuierlich weiterzugehen.

André Schmidt, Präsident der Toyota Deutschland GmbH, verwies in diesem Zusammenhang auf eine solide Zukunftsplanung für die Betriebe. Alle Händler würden mit dem Kündigungsschreiben eine Absichtserklärung über die weitere Zusammenarbeit erhalten, erklärte der Manager. Man setze weiter auf die intensive Partnerschaft mit einem lokal verankerten Händlernetz.

Laut dem aktuellen AUTOHAUS Spezial “Das Netz 2023” hat Toyota 364 Vertriebspartner in Deutschland. Hinzu kommen 166 Servicebetriebe. Die Premiummarke Lexus wird von 22 Autohäusern vertrieben, 32 Unternehmen haben einen Servicevertrag. Toyota hatte 2016 auf ein einstufiges Händlernetz umgestellt, die letzte Netzanpassung erfolgte erst zum 30. September 2020.

Laut Toyota werden alle Verträge europaweit turnusmäßig im Sinne einer europäischen Harmonisierung gekündigt. Als Ziel nennt der Hersteller, die beiden Marken weiterhin nachhaltig zu weiterzuentwickeln sowie notwendige Anpassungen an den sich immer schneller verändernden Markt vorzunehmen.

“Mit dem neuen Vertrag wird eine deutlich engere Zusammenarbeit mit einer noch stärkeren Ausschöpfung der gesamten Wertschöpfungskette angestrebt”, betonte Schmidt. Die Anpassungen zur Stärkung des Toyota-Ökosystems seien aber auch erforderlich, “um gegenüber anderen Vertriebsmodellen erfolgreich im Wettbewerb zu bestehen”.

“Die Kündigung wäre aus unserer Sicht nicht notwendig gewesen.”

THV-Präsident Frank Levy

Frank Levy, Präsident des Toyota & Lexus-Händlerverbands, zeigte sich von der Kündigung nicht überrascht. Sie sei aus Sicht des Verbands aber nicht notwendig gewesen, sagte er. “Die nachhaltigen Erfolge der letzten Jahre konnten nur durch gemeinsame Anstrengungen von Hersteller und Handel entstehen.” Der Verband sei daher sehr zuversichtlich, dass der Hersteller auch in Zukunft auf diese Stärke setzen werde, und der stationäre, lokale Handel die wesentliche Säule im Toyota-Vertrieb bleibe. Levy unterstrich, dass man den nun anstehenden Dialog über die Vertragsinhalte “wie gewohnt partnerschaftlich und gleichwohl kritisch” zwischen Hersteller und Händlerverband gestalten werde.

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Toyota ist die größte japanische Automarke auf dem deutschen Markt. 2022 trotzte der Hersteller erfolgreich dem schwierigen Umfeld und erzielte hierzulande 78.366 Pkw-Neuzulassungen (plus neun Prozent). Der Marktanteil kletterte auf drei Prozent. Der Nischenanbieter Lexus büßte im Jahresvergleich dagegen fast zwölf Prozent auf 2.746 Einheiten ein (Anteil 0,1 Prozent).

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