Bild: VW
Der Wolfsburger Konzern würde den Bau eines Werks in Nordamerika Vorrang geben, sollten dort durch den „Inflation Reduction Act“ Subventionen in Aussicht gestellt werden, berichtet die Financial Times. Der Autohersteller rechne mit Fördermitteln von umgerechnet 8,5 bis 9,5 Milliarden Euro. In Europa warte das Unternehmen auf eine Antwort der EU auf die US-Subventionen, bevor es seine Pläne in der Region vorantreibt.
Volkswagen-Technikvorstand Thomas Schmall schrieb jüngst auf dem Online-Karrierenetzwerk LinkedIn, dass Europa Gefahr laufe, „das Rennen um Milliardeninvestitionen, die in den kommenden Monaten und Jahren entschieden werden“, gegen das Förderprogramm der US-Regierung von Joe Biden zu verlieren.
Europas größter Autohersteller wollte ohnehin auch in Nordamerika Batteriezellen selbst herstellen. Durch die neuen Fördermittel der USA ist das noch einmal deutlich interessanter als zuvor. Unter anderem auch Elektroautobauer Tesla und Volkswagens Akku-Partner Northvolt priorisieren deshalb Investitionen in den USA.
Die Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) hat vor Kurzem eine Studie veröffentlicht, nach der 80 Prozent der in Deutschland geplanten Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien Verzögerungen, Kürzungen oder gar das komplette Ende drohen. Das ergab eine Analyse der bisher geplanten großen Akku-Fabriken nach den Kriterien Finanzierung, Genehmigungen, gesicherter Standort sowie Verbindungen der Unternehmen in die USA.
Die Batterieproduktion in der EU stehe „im Kreuzfeuer zwischen den USA und China“, so T&E. Europa müsse handeln, um nicht den Anschluss zu verlieren.