Ihre Bemühungen werden im Dezember auf die Weltbühne projiziert, wenn die F1-Saison einen spannenden Höhepunkt erreicht ...
Es gibt wohl kein Land auf der Welt, das derzeit mehr in den Motorsport investiert als Saudi-Arabien. Ihre Bemühungen werden im Dezember auf die Weltbühne projiziert, wenn die F1-Saison einen spannenden Höhepunkt erreicht. Und einer der Austragungsorte ist ein neuer Straßenkurs in Jeddah.
Die Formel 1 hat mit Saudi-Arabien einen langfristigen Vertrag über die Austragung der Rennen unterzeichnet. Der Grand Prix wird auf einer neuen, eigens dafür gebauten Rennstrecke in Qiddiya ausgetragen. Außerdem werden dort die Rallye Dakar, die Formel E und die Extreme E stattfinden.
“Es geht nicht nur um den Motorsport, aber vielleicht hat der Motorsport einen großen Teil des Rampenlichts eingenommen. Wir investieren wirklich in viele Sportarten innerhalb des Königreichs”, sagt er. “Die Regierung hat verstanden, dass der Sport eine sehr wichtige Rolle für die Zukunft der Jugend spielt. 70 Prozent der Bevölkerung sind unter 40 Jahre alt. Wir müssen sie also dazu bringen, aktiv zu werden. Wir müssen sie mehr für den Sport begeistern und sicherstellen, dass wir es richtig machen. Im Jahr 2017 hatten wir 32 (Sport-)Verbände. Heute haben wir 92, und das zeigt, dass im Königreich große Investitionen getätigt werden.”
Das saudische Modell, das Teil der Vision 2030 für das Land ist, besteht darin, in den Sport zu investieren und das Niveau der Wettkämpfe auf ein internationales anzuheben, damit saudische Sportler dabei von internationalen Athleten lernen und gleichzeitig ihr Niveau verbessern können. Der Motorsport hat mit dem FIA Baja Cross Country World Cup ein frühes Beispiel dafür geliefert, bei dem das Land mehrere Fahrertitel errungen hat. Darunter in der Kategorie T3, die im vergangenen Jahr von einer saudischen Fahrerin Dania Akeel gewonnen wurde. Sie wird im Jahr 2022 an der Rallye Dakar teilnehmen.
“Noch vor vier Jahren durften Frauen (in Saudi-Arabien) nicht fahren. Daran sieht man, dass es bei der Entwicklung um viel mehr geht als nur um Sport”, sagt Prinz Abdulaziz. “Es geht um Lebensqualität. Es geht darum, der Jugend eine Chance zu geben. Es geht darum, auf der internationalen Bühne präsent zu sein.”
“Jeder ist in diesem Land willkommen. Wir haben unsere Kultur und unsere Gewohnheiten, die jedes andere Land hat, und wir respektieren sie überall”, sagt Prinz Abdulaziz. “Und das war’s. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, in Zukunft noch viele weitere Veranstaltungen auszurichten.
Und wir möchten alle Menschen aus der ganzen Welt dazu einladen, Saudi-Arabien zu besuchen und zu sehen, was es ist. Jeder ist willkommen. Wir respektieren jeden und wir müssen eine Show bieten, die wirklich für jeden ist. Und wir müssen sicherstellen, dass wir das erreichen … hoffentlich erreichen wir, dass jeder, der kommt und dieses Rennen besucht, etwas erlebt, das anders ist als irgendwo sonst.”
Prinz Abdulaziz merkt an, dass es die Ankunft des Formel-E-Rennens im Jahr 2018 war, die den Anstoß zur Einführung eines Touristenvisums gab, das zuvor für Saudi-Arabien nicht verfügbar war: “Ein Touristenvisum, das überall auf der Welt akzeptiert wurde, gab es 2017 in Saudi-Arabien nicht. Durch die Formel E wurde ein Prozess eingeleitet. Innerhalb von drei Monaten hat das Tourismusministerium das System übernommen, das wir im Sportbereich eingeführt haben”, sagt er.
“Und heute haben Besucher aus mehr als 50 Ländern die Möglichkeit, ein Visum bei der Ankunft zu erhalten. In der Vergangenheit konnten wir keine Veranstaltungen ausrichten, weil das Land dafür nicht offen war.”
Was die Formel 1 betrifft, so hat die jüngste Global F1 Fan Survey gezeigt, dass das Publikum immer jünger und weiblicher wird und dass es in der Altersgruppe der unter 24-Jährigen eine starke Überschneidung mit den Gamern gibt.
“Ich denke, es ist der richtige Zeitpunkt für uns, hier einzusteigen. Und ich glaube wirklich, dass die Formel 1 mit dem neuen Management ihre Philosophie darüber, was die Formel 1 ist, geändert hat und sich mehr mit den Fans beschäftigt”, sagt der Prinz.
“Wir sehen sie sehr aktiv in den sozialen Medien, wir sehen die Netflix-Serien. Das hat viele Leute auf die Formel 1 aufmerksam gemacht. Leute, die sich nicht wirklich für den Rennsport interessieren, haben sie sich angesehen. Und jetzt sind sie Formel-1-Fans. Und ich denke, dass dieser Ansatz der Formel 1 wirklich den Ausschlag gibt: Die Jugend, die nächste Generation an Bord zu holen, um Teil der Zukunft der Formel 1 zu sein. Für uns ist das erstaunlich, denn, wie ich bereits erwähnt habe, sind 70 Prozent der Bevölkerung unter 40 Jahre alt. Und sie sind sehr technikaffin.”
Was Gaming und eSports betrifft, so sieht Abdulaziz darin aufgrund der demografischen Zusammensetzung der Bevölkerung und der Leidenschaft für Sport eine große Chance für das Königreich.
“Das Schöne am Gaming ist, dass man es überall und jederzeit tun kann. Wir haben das virtuelle Le-Mans-Rennen gesponsert, das während des Lockdowns stattfand. Es ist so wichtig, dass wir einen eigenen Verband haben, der das Glücksspiel im Königreich verwaltet. Ich denke, das ist die Zukunft. Und ich denke, dass wir ihm genauso viel Bedeutung beimessen sollten wie jeder anderen Sportart. Es ist sehr wichtig für die Jugend und für die Zukunft. Und wir sollten Teil dieser Entwicklung sein.”
