Warum Rost bei Autos immer noch ein Thema ist
Aber: Anders, als mancher glaubt, ist das Thema Korrosion noch nicht ausgerottet, wie die deutsche Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) bei ihren zahlreichen Hauptuntersuchungen festgestellt hat.
Marco Oehler, Technischer Leiter der GTÜ, erklärt die feinen Unterschiede: „Es muss unterschieden werden zwischen Korrosionsschäden, die einen direkten Einfluss auf die Funktion eines betroffenen Bauteils haben, und Anrostungen an einzelnen Haltern und Trägern. Dieser so genannte Flugrost beeinträchtigt im Wesentlichen eher die Optik.“
Laut dem Fachmagazin auto motor und sport setzen manche Autohersteller nicht mehr auf die Vollverzinkung der Karosserie, denn eine Teilverzinkung spart Kosten. Auch die werksseitige Tauchgrundierung fällt offenbar in einigen Fällen weniger gründlich aus als in den vergangenen Jahren. Der Rost bekommt immer dort seine Chance, wo Blech ohne Schutz unter Feuchtigkeits- und Sauerstoffeinfluss oxidiert.
„Die Entstehung von Korrosion hängt auch von verwendeten Materialien und den Umgebungsbedingungen ab“, betont GTÜ-Experte Marco Oehler. So können Korrosionsstellen im Inneren entstehen, die erst später von außen sichtbar werden. Achtung: Die Herstellergarantie gegen Durchrostung gelten nicht für Rostlöcher, die sich gebildet haben, weil ein kleiner oder großer Lackschaden nicht rechtzeitig beseitigt wurde, warnt die GTÜ.
Elektroautos
Das kann ein Sprecher der DEKRA gegenüber der Zeitschrift Autobild aber so nicht bestätigen: “Wir sehen keine Auffälligkeiten bei Karosserierost beim Vergleich zwischen den Antriebsarten.” Ähnlich sieht es der Chef des Elektroauto-Vermieters Next Move. “Bei den jährlichen Hauptuntersuchungen an unseren Fahrzeugen gibt es auch bei fünf Jahre alten E-Autos mit über 100.000 Kilometern Laufleistung keine Rost-Auffälligkeiten”, sagt Stefan Moeller zu Autobild.