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Warum Rost bei Autos immer noch ein Thema ist

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Warum Rost bei Autos immer noch ein Thema ist

Vor 40 Jahren war das Thema Rost noch allgegenwärtig. Manchen Herstellern wurde nachgesagt, dass ihre Autos schon im Prospekt rosten. Vor rund vier Jahrzehnten hat die Automobilindustrie dann begonnen, sich intensiv um die Rostvorsorge zu kümmern. Dies mit großem Erfolg: Die Zahl der Hauptuntersuchungen, die wegen gravierender Rostschäden das Ende vieler Automobile bedeutete, ging seither stark zurück.

Aber: Anders, als mancher glaubt, ist das Thema Korrosion noch nicht ausgerottet, wie die deutsche Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) bei ihren zahlreichen Hauptuntersuchungen festgestellt hat.

Marco Oehler, Technischer Leiter der GTÜ, erklärt die feinen Unterschiede: „Es muss unterschieden werden zwischen Korrosionsschäden, die einen direkten Einfluss auf die Funktion eines betroffenen Bauteils haben, und Anrostungen an einzelnen Haltern und Trägern. Dieser so genannte Flugrost beeinträchtigt im Wesentlichen eher die Optik.“

Anrostungen bilden sich schnell an Teilen wie Halteschellen, Clips und Schrauben sowie an Gussteilen, zum Beispiel Achsschwingen oder Motorlagern. „Klassische Korrosionsschäden, also Durchrostungen, treten vor allem an Bauteilen auf, die permanentem Spritzwasser ausgesetzt, das zudem dort vielleicht nicht optimal abgeleitet wird“, weiß Oehler. Deshalb ist es ratsam, die Ablaufkanäle und zudem Ritzen und Kanten regelmäßig frei zu saugen. Auch unter Türgummis lagern sich Salz oder Schmutz ab, die mit Spülmittel leicht zu entfernen sind.

Laut dem Fachmagazin auto motor und sport setzen manche Autohersteller nicht mehr auf die Vollverzinkung der Karosserie, denn eine Teilverzinkung spart Kosten. Auch die werksseitige Tauchgrundierung fällt offenbar in einigen Fällen weniger gründlich aus als in den vergangenen Jahren. Der Rost bekommt immer dort seine Chance, wo Blech ohne Schutz unter Feuchtigkeits- und Sauerstoffeinfluss oxidiert.

„Die Entstehung von Korrosion hängt auch von verwendeten Materialien und den Umgebungsbedingungen ab“, betont GTÜ-Experte Marco Oehler. So können Korrosionsstellen im Inneren entstehen, die erst später von außen sichtbar werden. Achtung: Die Herstellergarantie gegen Durchrostung gelten nicht für Rostlöcher, die sich gebildet haben, weil ein kleiner oder großer Lackschaden nicht rechtzeitig beseitigt wurde, warnt die GTÜ.

Elektroautos

Ein neues Problem ortet die GTÜ bei den neuen Elektroautos: „Bei Elektrofahrzeugen spielt im Zuge der Reichweitenver­größerung das Thema Leichtbau eine große Rolle“, erklärt Oehler. Gewicht lässt sich mit einem höheren Einsatz von Leichtmetallen wie etwa Aluminium einsparen. Diese müssen nicht nur vor Eigenkorrosion geschützt werden, sondern können zusätzlich eine so genannte galvanische Korrosion verursachen.

Das kann ein Sprecher der DEKRA gegenüber der Zeitschrift Autobild aber so nicht bestätigen: “Wir sehen keine Auffälligkeiten bei Karosserierost beim Vergleich zwischen den Antriebsarten.” Ähnlich sieht es der Chef des Elektroauto-Vermieters Next Move. “Bei den jährlichen Hauptuntersuchungen an unseren Fahrzeugen gibt es auch bei fünf Jahre alten E-Autos mit über 100.000 Kilometern Laufleistung keine Rost-Auffälligkeiten”, sagt  Stefan Moeller zu Autobild.

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