Autos in der kubanischen Hauptstadt Havanna.
Kuba steckt in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit der kommunistischen Revolution in den 60er Jahren. Lebensmittel, Strom und Medikamente sind für viele Kubaner schwer bis gar nicht erhältlich. Die Landwirtschaft, die Kuba zu einem der größten Zucker-Produzenten weltweit einst machte, liegt am Boden. Die schwierigen Lebensbedingungen haben im letzten Jahr sogar 200.000 Einwohner (11,2 Millionen, Stand: 2021) zur Abwanderung bewegt.
Vor diesem Hintergrund versucht das Regime neue Wege einzuschlagen. Im sonst wirtschaftlich abgeschotteten Land (die USA haben seit der Revolution in den 60ern harte Sanktionen verhängt) sind neue Konsumgüter wie Autos absolute Luxuswaren. Seitdem steht der Erfindungsreichtum der Kubaner an vorderster Stelle, wenn es darum geht Alternativen zu finden und eigene Ersatzteile für ihre Oldtimer herzustellen.
Wer keinen Esel-Karren hat (in Kuba ein allgegenwärtiges Fortbewegungsmittel) soll den Pedal-Esel verwenden. Seit 2022 stellt ein kubanisches Unternehmen Bambus-Fahrräder her. Der nachwachsende Rohstoff ersetzt das fehlende Stahl. Fahrräder werden damit seit neuestem von der kubanischen Regierung empfohlen, da auch der Treibstoff im karibischen Staat seit einigen Monaten streng rationiert werden muss – die staatlichen Devisen fehlen zum Kauf.
Die bunten Oldtimer, die auch als Taxis und “Sightseeing-Fiaker” dienen, könnten nicht nur deswegen immer weniger werden. Seit diesem August können Kubaner – wenn sie die finanziellen Mittel haben – auch Autos aus dem Ausland über eine US-amerikanische Website bestellen. Der Online-Shop “Katapulk” darf von der US-Regierung aus Neuwagen nach Kuba verkaufen, wie das Newsportel “KubaKunde.de” berichtet.