Motorrad

Warum gibt es so wenige große E-Motorräder?

Elektroautos gehören mittlerweile zum Verkehrsalltag. Elektrische Roller sieht man auch immer wieder. Nur große E-Roadster bleiben Exoten. Warum eigentlich?

warum gibt es so wenige große e-motorräder?

Triumphs TE-1 sieht schick aus, kommt aber erst einmal nicht in Serie.

(Bild: Triumph)

Wir haben viel getestet, viel gemeint und sind in der Redaktion an einen Konsens gelangt, an den die meisten Autotester kamen: Technisch ist der Drops gelutscht. Das Elektroauto als Technik funktioniert gut genug, dass fast alle damit ihren Alltag genau so gut oder besser als mit Benziner oder Diesel bestreiten können. Die weiterführenden Debatten betreffen jetzt die Ökonomie, hauptsächlich die höheren Schwellenkosten von E-Autos. In alledem scheint es manchen Menschen komisch, dass es so wenige große E-Motorräder gibt. Die Technik ist im Vergleich zum vibrationstechnischen Desaster des meist fest im Rahmen verschraubten Wenigerzylinders trivial.

In den Städten zeigen die Asienroller der Verleihanbieter, dass selbst Startups recht zügig ein Fahrzeug an den Markstart schieben können. Warum also sehen wir fast nie ein großes E-Motorrad, eine elektrische Maschine für die Führerscheinklasse “A unbeschränkt”? Für Eilige verrate ich schon vorher: Weil es sich nicht lohnt, weil es nicht genügend Kunden gibt, die zum aktuellen oder künftig möglichen Preis etwas kaufen, das sie billiger besser haben können. Für die Details beginnen wir am besten mit einer Bestandsaufnahme.

Große E-Motorräder in Deutschland

Die technisch interessantesten E-Motorräder kommen meiner Ansicht nach von Zero Motorcycles. Nach den Anfängen mit kleinen Motorrädern ähnlich einer 250er-Verbrennermaschine hat Zero in den letzten Jahren einen großen Aufschlag im Bereich erwachsener Motorräder gemacht. Die Plattform der SR/F und SR/S lässt einige Dinge weg, die Bauraum kosten und Gewicht bringen, zum Beispiel das Einganggetriebe, die Flüssigkeitskühlung des Motors und die Flüssigkeitstemperierung des Akkus – alles Dinge, die der US-Konkurrent Harley-Davidson in der Livewire verbaut. Zero kam dadurch auf einen Preis, der ein Drittel unter dem von Harley lag, sodass Harley in den USA mittlerweile nachziehen musste: Die Livewire firmiert nun nicht mehr unter “Harley-Davidson”, sondern ihr Modellname wurde zum Markennamen und sie heißt nun “Livewire One”.

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