Auto

Warum der Elektro-Megane "horizontal" und "vertikal" kombiniert

Renault erklärt, warum man sich für ein stilistisch riskantes L-förmiges Display entschied

Ab 1. Februar kann man den neuen Elektro-Megane bestellen; die Preise beginnen bei rund 35.000 Euro. Damit man sich ein Bild machen kann, von dem, was einen im Cockpit erwartet, stellt Renault nun die Displaylandschaft genauer vor. Insbesondere erklärt der Hersteller, warum man sich für die ungewöhnliche L-Form der Displays entschieden hat.

Laut Renault kam der erste Touchscreen in einem Auto schon vor über 35 Jahren zum Einsatz. Seither haben sich natürlich die Rechengeschwindigkeit erhöht und die Displays vergrößert. Wie groß die Displays inzwischen auch in der Kompaktklasse sein können, zeigt Renault beim “OpenR-Display” des Megane E-Tech Electric.

Das OpenR-Display besteht in Wirklichkeit aus zwei Monitoren

Zwei 12-Zoll-Displays, in L-Form kombiniert

Im Grunde besteht die Einheit einem 12,3 Zoll großen Instrumentendisplay und einem senkrecht eingebauten 12-Zoll-Touchscreen. Insgesamt ergibt sich so eine Fläche von 774 Quadratzentimetern – die größte Bildschirmfläche, die Renault je in einem Fahrzeug angeboten hat.

Basis für die neue Elektronikwelt von Renault ist die Plattform CMF-EV, die auch den Nissan Ariya tragen wird. Sie ermöglichte es, die Komponenten der Klimaanlage in den Motorraum zu verlegen und so mehr Platz im Cockpit zu schaffen. Dazu tragen auch die nach vorne gerückte Mittelkonsole, der flache Bildschirm sowie in das Lenkrad integrierte Bedienelemente bei.

Der OpenR-Bildschirm besteht aus sehr stoß- und kratzfestem Gorilla-Glas auf Alumosilikat-Basis. Eine Antireflexionsbeschichtung soll auch bei viel Sonne für ein kontraststarkes Bild sorgen.

Hardware von Qualcomm, Software von LG

Bei der Hardware arbeitet Renault mit dem US-Spezialisten Qualcomm zusammen, der sein Know-how in den Bereichen Konnektivität, “digitale Cockpits” (vermutlich sind Displays gemeint, was mit “digital”, also zahlenbasiert, nichts zu tun hat), Visualisierung und Assistenzsysteme einbringt. Die Software zur Koppelung der beiden Bildschirme stammt von LG Electronics.

Um die Mittelkonsole zu entfrachten, sollten so viele Funktionen wie möglich auf die Lenkrad-Knöpfe gelegt werden. Dennoch sollte das Lenkrad klein sein, um die Sicht auf die Instrumente nicht zu behindern. Letztendlich entschieden sich die Designer für ein kleineres, abgeflachtes Lenkrad mit kompaktem Teller. Für die Lösung von Erzkonkurrent Peugeot (kleines Lenkrad unten, freie Sicht aufs Display darüber) wollte man sich bei Renault offenbar nicht entschieden.

Für die Kartenanzeige ist ein vertikaler Bildschirm besser als ein horizontaler, glauben die Renault-Designer. Denn schließlich wolle man wissen, was vor einem liegt, nicht was neben einem passiert. Durch die Festlegung auf einen senkrechten Touchscreen ergab sich jedoch eine Design-Herausforderung, denn die Kombination eines horizontalen Instrumentendisplays mit einem vertikalen Touchscreen ist stilistisch riskant. Wie das Ergebnis wirkt, werden wir Mitte Februar bei einer Testfahrt mit dem Elektro-Megane herausfinden.

Quelle: Renault (per E-Mail)

Bildergalerie: Renault Megane E-Tech Electric (2022)

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