Auch wenn der Konzern Cobalt oder Seltene Erden nicht selbst kauft, will er wissen, woher die Rohstoffe stammen
Der VW-Konzern tritt einer Initiative für nachhaltigen Bergbau bei. Die Initiative for Responsible Mining Assurance (IRMA) setzt sich für bestimmte Umwelt- und Sozialstandards bei der Gewinnung von Rohstoffen ein. Das berichtete nun Reuters unter Berufung auf VW-Einkaufsvorstand Murat Aksel. Später im Lauf des heutigen Donnerstags bestätigte VW die Meldung.
Zu den Gründen für den Schritt gehören wohl auch Forderungen von Aktionären und Fondgesellschaften, die immer öfter die Einhaltung von ESG-Standards verlangen. Das Kürzel ESG (für Environmental, Social, Governance) steht für Regeln in Bezug auf Umweltfreundlichkeit, sozialen Fragen und Unternehmensführung.
Die Initiative IRMA wurde 2006 gegründet. Zu den Mitgliedern gehören Bergbauunternehmen wie Anglo American, aber auch Käufer von Rohstoffen wie die Autohersteller BMW, Daimler, Ford und General Motors oder der Zulieferer Scheffler. IRMA zertifiziert dabei die Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Minenunternehmen. Dabei scheint IRMA durchaus strenge Maßstäbe anzulegen. So steht in der IRMA-Mitgliederliste hinter vielen Minenunternehmen die Bemerkung “pausiert”.
VW plant drei Batteriechemien: LFP sowie mangan- und nickelreiche Zellen
In der Diskussion ist hier besonders der Batterierohstoff Cobalt, der oft aus der Demokratischen Republik Kongo stammt. Dort wird das recht seltene Metall oft unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen gewonnen. Deswegen (und wegen der hohen Kosten des Metalls) bemühen sich viele Hersteller um cobaltarme NMC-Batterien.
VW nimmt an einem Pilotprojekt mit einem Minenbetreiber aus dem Kongo teil, bei dem neue Zertifizierungsstandards getestet werden, so Aksel. Außerdem unterstütze VW eine europäische Initiative zur lokalen Gewinnung von Seltenen Erden, die unter anderem in Elektromotoren mit Permanentmagneten (PSMs) verwendet werden. Auch seltene Erden werden in Form des Minerals Coltan im Kongo oft unter schlechten Bedingungen gewonnen.
Quelle: Reuters, VW