Im bestehenden Werk ist offenbar keine wettbewerbsfähige Produktion des neuen Elektroautos möglich
VW will das neue Trinity-Modell in einem komplett neuen Werk auf der grünen Wiese bauen. Es soll offenbar in der Nachbarschaft des traditionellen Stammwerks in Wolfsburg errichtet werden. Eine formelle Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen, so der Chef der Marke VW, Ralf Brandstätter. Der Plan könnte Anfang Dezember verabschiedet werden, wenn der Aufsichtsrat über die strategischen Investitionen entscheidet.
Trinity startet 2026 als Ableger vom Leuchtturmprojekt Artemis (Chart von VWs New-Auto-Event)
Konzernchef Herbert Diess hatte darauf hingewiesen, dass Tesla in Grünheide ein Autos in zehn Stunden produzieren wolle, während VW die dreifache Zeit benötige. Eine ähnlich rationelle Produktion wie bei Tesla will VW nun offenbar in dem neuen Werk verwirklichen.
Im Wolfsburger Stammwerk ist derzeit die Auslastung extrem niedrig, die Kurzarbeit auf einem Höchststand. Konzernchef Diess hatte daraufhin von einem möglichen Abbau von 30.000 Arbeitsplätzen gesprochen, um das Werk konkurrenzfähig zu machen. Die neue Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte dagegengehalten und die Produktion eines neuen Elektroautos ab 2024 gefordert. Der Konflikt war so weit eskaliert, dass zeitweise sogar eine Ablösung von Diess im Gespräch war.
Die Auslastungssorgen dürften durch das neue Werk gemildert, aber nicht beseitigt werden. So hatte es aus dem Betriebsrat geheißen, dass das Trinity-Modell zur Auslastung der rund 14.000 Beschäftigten nicht ausreichen wird. Deswegen ist die Forderung nach einem weiteren Elektroauto für das Werk Wolfsburg immer noch im Gespräch.
Quelle: FAZ