Der Passat ist Flottenbetreibers Liebling, entsprechend hoch sind Laufleistung und Beanspruchung in den ersten Jahren. Das macht sich in der Mängelstatistik bemerkbar!
VW Passat (Typ 3G)
Bauzeit: 2014 bis heute
Motoren: 120 PS (1.6 TDI) bis 280 PS (2.0 TSI)
Preis: ab 12.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2014): 5 Sterne
Das ist er: Größer als ein Golf VII, der auf dem gleichen modularen Querbaukasten aufbaut und damit die gleiche technische Basis hat. Acht Zentimeter mehr Radstand als der Vorgänger, innen daher deutlich mehr Platz, die Proportionen fallen aufgrund der kürzeren Überhänge stimmiger aus. Der 3,6-Liter-VR6 fliegt aus dem Programm, der 2.0 TSI mit 280 PS liefert vergleichbare Fahrleistungen bei deutlich geringerem Durst. Die Diesel erfüllen allesamt die Euro-6-Norm und haben mit bis zu 240 PS richtig Dampf. Seit Ende 2015 ist mit dem GTE (Limousine und Variant) ein 218 PS starker Plug-in-Hybridantrieb erhältlich.
Das kann er: Die EA288-Motoren laufen kräftig, ruhig und sparsam. Auch sind Steuerkettenprobleme endlich passé, die Aggregate haben einen Zahnriemen. Der Allradantrieb 4Motion ist nur im stärksten Diesel und Benziner Serie. Wer in anspruchsvolleres Gelände fährt, setzt auf die Offroad-Version Alltrack mit Bergan- und -abfahrhilfe – sehr beliebt in den Alpen.
Das macht Ärger: Wie bei vielen anderen Fabrikaten und Modellen auch, häufen sich Elektronikprobleme wie ausfallende Navis, Kameras oder Assistenzsysteme. Die meisten Diesel waren im ersten Leben Dienstwagen, die bei bis zu 100.000 km jährlich entsprechend hart rangenommen wurden.
VW Passat (Typ 3C)
Motoren: 102 PS (1.6) bis 300 PS (R36/3.6 FSI)
Preis: ab 2000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2005): 5 Sterne
Das ist er: Dank quer eingebauten Motoren viel geräumiger als der Vorgänger. Ein großes Facelift folgte 2010, von VW zur Neuentwicklung erklärt, doch Technik und Motoren sind zu großen Teilen identisch. Der Variant 2.0 TDI mit 140 PS ist der Bestseller, steckt über 1700 Liter ein. Seitenairbags hinten kosteten bis zuletzt extra.
Das kann er: Bequemen Platz anbieten und gut abgestimmt komfortabel federn. Er ist der Preis-Leistungs-Sieger beim Komfort. Außer dem VR6 sind seit 2010 alle Motoren aufgeladen. Im Jahr 2011 kam der Alltrack, der mit Allrad und Geländeprogramm brauchbarer ist als manches SUV. Problematisch können die jüngeren Schummel-Diesel der Baureihe EA189 sein. Das macht Ärger: Häufig ruckelt das DSG-Getriebe, dazu leiden einige Diesel unter Kühlmittelverlust, der meist durch die Kühlmittelzusatzpumpe oder undichte Kühler der Abgasrückführung verursacht wird. Die verkokt häufig bei zu viel Kurzstrecke; der Austausch kostet etwa 400 Euro. Vor allem den Variant plagt Kantenrost an der Heckklappe. Zudem bekannt: festsitzende elektrische Parkbremsen, verschlissene Sitzbezüge sowie defekte Kofferraum- und Zündschlösser.
TÜV-Urteil
Fahrwerk
Hier macht der aktuelle Passat bei der HU eine sehr gute Figur. Allenfalls Achsfedern und Dämpfer fallen bei der zweiten Untersuchung mal auf. Umgekehrtes Bild beim Vorgänger: Mängel an den Auchsaufhängungen, Dämpfern und Federn treten deutlich öfter auf als im Schnitt. An der Lenkung gibt es indes nichts zu meckern.
Licht
Bremsen
Packt auch im Alter noch kräftig zu: Fuß- und Feststellbremse halten großen Abstand zu den durchschnittlichen Mängelquoten. Auch sind die Bremsschläuche und -leitungen solide und unauffällig. Durchweg schlechter als der Durchschnitt dagegen ist der Zustand der Bremsscheiben, die unter den teils immensen Jahresfahrleistungen besonders zu leiden haben.
Umwelt
Ölverlust ist kein besonders großes Thema, aber die Abgasuntersuchung stellt den 3C übermäßig häufig vor ein Problem. Korrodierende Auspuffe kennen die TÜV-Prüfer ebenfalls nur vom älteren Modell.
Fazit
von
AUTO BILD