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VW nimmt wegen Halbleiter-Mangel vorübergehend Wärmepumpe aus dem Programm

vw nimmt wegen halbleiter-mangel vorübergehend wärmepumpe aus dem programm

VW liefert seine Elektromodelle der ID.-Reihe aktuell ohne die optionale Wärmepumpe aus. Grund hierfür ist das weiterhin knappe Halbleiter-Angebot, wie der Hersteller unserer Redaktion bestätigte.

„Aufgrund des anhaltenden Mangels an Halbleitern gibt es derzeit kein optionales Angebot für die Wärmepumpe in unseren ID. Modellen. Wir beobachten diese Situation sehr genau und hoffen, die Wärmepumpe bald wieder in unser Angebot aufnehmen zu können“, erklärte VW auf Nachfrage von electrive.net.

Hintergrund unserer Anfrage waren Meldungen aus Kanada, wonach dort der Audi Q4 e-tron und der VW ID.4 bis auf Weiteres ohne Wärmepumpe ausgeliefert werden. Dort hatten die lokalen Vertretungen der beiden Marken Besteller per Mail darüber informiert, dass ihr Fahrzeug demnächst ohne die bestellte Wärmepumpe ausgeliefert werde.

Nun ist klar: Der Mangel besteht weltweit und betrifft nicht nur den ID.4, sondern alle ID.-Modelle von VW. Wir haben auch bei Audi nachgefragt, aber bislang keine Antwort erhalten. In seinem Online-Konfigurator weist Audi (wie übrigens auch VW) nur allgemein darauf hin, dass es „aufgrund globaler Lieferengpässe“ bei einigen „Modellvarianten und bei bestimmten Sonderausstattungen zu deutlich längeren Lieferzeiten kommen“ könne. Die Wärmepumpe wird dabei nicht explizit genannt. Bei VW kann im deutschen Konfigurator die Wärmepumpe nicht mehr hinzugewählt werden.

Wie VW mit den Kunden, die bereits vor einiger Zeit ein Fahrzeug mit Wärmepumpe bestellt haben, umgehen wird, ist noch nicht bekannt. Auf eine weitere Anfrage, ob es eine Kompensation oder Gutschrift geben wird, hat VW noch nicht reagiert. Sobald eine Antwort vorliegt, werden wir diese nachreichen.

Die Wärmepumpenmodule für den ID.3 und ID.4 bezieht VW laut früheren Meldungen von dem britischen Unternehmen TI Fluid Systems (TIFS). Für Volkswagen baut TIFS ein Wärmepumpenmodul mit den elektronischen Ventilen, dem Akku, der Halterung und dem Kühler mit den zugehörigen Hochdruck-Aluminiumleitungen zusammen. Konkret werden die Komponenten aus dem Jablonec-Werk von TI Fluid Systems in der Tschechischen Republik zugeliefert.

Dass bei den kanadischen Kunden sowohl der ID.4 als auch der Q4 e-tron betroffen sind, deutet an, welche Dimension der Halbleiter-Mangels hat – denn es ist nicht nur die Belieferung eines Werks betroffen. Der Q4 e-tron wird für die Weltmärkte in Zwickau gebaut, den ID.4 für Nordamerika fertigt VW aber inzwischen im US-Werk Chattanooga in Tennessee.

In den kanadischen Berichten heißt es, dass den dortigen ID.4-Kunden eine um den Aufpreis der Wärmepumpe angepasste Schlussrechnung gestellt wird – sie müssen dann entweder ohne die Wärmepumpe auskommen oder das Fahrzeug nicht annehmen. Bei den betroffenen Audi-Kunden in Kanada ist die Lage etwas anders: Da die Wärmepumpe im Q4 e-tron dort nicht optional, sondern eigentlich Teil der Serienausstattung ist, erhalten sie eine entsprechende Gutschrift.

Die Wärmepumpentechnologie hat bei Elektroautos die Funktion, den Innenraum zu heizen und zu kühlen. Dabei wird CO2 als Kältemittel eingesetzt. Die Wärmepumpe kann unter bestimmten Bedingungen mit einem erhöhten Wirkungsgrad arbeiten und erhöht dadurch die Reichweite der Batterie. Die Baugruppe der thermischen Kühlmittelleitungen besteht aus verschiedenen Materialien, einschließlich leichter technischer Polymere.
Quelle: Info per E-Mail, driveteslacanada.ca (Bericht zum ID.4), driveteslacanada.ca (Bericht zum Q4 e-tron)

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