- Ifo-Expertin warnt: „Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug“
- Arbeitsminister will alle VW-Standorte sichern – neue Anreize für E-Autos geplant
Der geplante Umbau bei VW sorgt weiter für Aufruhr. Viele Mitarbeiter sorgen sich um ihre Jobs. Nun meldet sich Arbeitsminister Heil zu Wort – und will alle VW-Standorte sichern. Das Münchener Ifo-Institut sieht einige Probleme auf die deutsche Autoindustrie zukommen. Alle Entwicklungen im Newsticker.
Ifo-Expertin warnt: „Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug“
09.46 Uhr: Die deutsche Autoindustrie blickt nach Darstellung des Ifo-Instituts voller Sorge in die Zukunft. Ausgesprochen pessimistische Erwartungen haben das von dem Münchner Institut erhobene Geschäftsklima in der Branche im August um 6,2 Punkte auf minus 24,7 Punkte absacken lassen. Es war nach einer vorübergehenden leichten Erholung nun bereits der vierte Rückgang in Folge. „Die Stimmung in der Autoindustrie ist im Sturzflug“, sagt Ifo-Expertin Anita Wölfl.
„Die Unternehmen der deutschen Autoindustrie leiden unter einem Mangel an neuen Aufträgen – insbesondere aus dem Ausland“, sagte Wölfl. „Dies schlägt sich mittlerweile auch in der Personalplanung nieder“.
Arbeitsminister will alle VW-Standorte sichern – neue Anreize für E-Autos geplant
09.26 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die Schließung von Fertigungsstätten von Volkswagen verhindern. „Es ist jetzt Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Standorte, und zwar alle Standorte, gesichert werden und dass betriebsbedingte Kündigungen vermieden werden“, sagte er am Mittwoch den Sendern RTL und ntv. Dafür müsse es jetzt Verhandlungen geben, die politisch flankiert würden.
Der FDP-Politiker Reinhard Houben hatte am Dienstag ausgerechnet die Ausrichtung des VW-Konzerns auf Elektromobilität als solchen Fehler identifiziert. Dem widersprach Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge vehement: „Dem E-Auto gehört die Zukunft, der Absatz steigt international“, sagte sie der „Rheinischen Post“. „Debatten in Deutschland darüber, die Ziele zum Hochlauf der Elektromobilität in Frage zu stellen, schaden dem Standort Deutschland und gefährden Arbeitsplätze.“
Die Kernmarke VW hatte am Montag nach einer Führungskräftetagung einen härteren Sparkurs angekündigt und dabei auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Betriebsrat und Gewerkschaft kündigten „erbitterten Widerstand“ an. Am Mittwoch sollte in Wolfsburg eine Betriebsversammlung stattfinden.
jpb/dpa