Test

VW ID.4 im ADAC-Test: Elektro-SUV schwächelt beim Ausweichen

Auch bei der Bedienung gibt es Schwachpunkte, so der Automobilclub

vw id.4 im adac-test: elektro-suv schwächelt beim ausweichen

Seit März ist der VW ID.4 auf dem Markt. Nun hat der Automobilclub ADAC das Elektro-SUV einem umfassenden Test unterzogen. Dabei zeigte das Elektro-SUV Schwächen im Ausweichtest sowie bei Materialqualität und Bedienung.

Getestet wurde die Topversion Pro Performance Max mit 77-kWh-Akku für knapp 59.000 Euro. Für diesen Preis sei die Materialqualität im Interieur zu schlecht, urteilten die Tester. Kritik gab es auch in Sachen Bedienung. Erstens sind selbst oft benötigte Einstellungen wie zur Klimatisierung nur über das Menü des Touchscreens zugänglich. Zweitens sind die “Slider” unter dem Monitor unbeleuchtet und schlecht bedienbar.

Und drittens ist der Verzicht auf separate Tasten für die hinteren Fensterheber in der Fahrertür unverständlich – dieser Punkt fiel auch unserem Kollegen von InsideEVs Frankreich auf. Auch die Anzeige des Ladestands mit einem winzigen Batteriesymbol statt über eine Prozentzahl missfiel den Testern.

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Gut ist dagegen das Platzangebot und der Kofferraum. Die Tester kritisierten nur, dass die Ladekabel bei voller Beladung nicht mehr zugänglich sind. Praktischer ist es natürlich, wenn man die Kabel in einem separaten Frunk unterbringen kann.

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Das adaptive Fahrwerk der Testversion gefiel den ADAC-Experten gut, und der 150 kW starke Elektroantrieb sorge für stressfreies Dahingleiten. Sportlich allerdings fahre sich das etwa 2,2 Tonnen schwere Auto nicht.

Das hohe Leergewicht ist offenbar auch der Grund für die schlechten Ergebnisse beim Ausweichtest. Außerdem greife das ESP zu stark ein, was die Fahrsicherheit beeinträchtigt. “Simuliert man ein abruptes Ausweichmanöver und lenkt ruckartig, wird das linke Vorderrad beim Versuch, in die ursprüngliche Fahrspur zurückzulenken, überbremst und blockiert dadurch. Infolgedessen ist der ID.4 für einen kurzen Moment nicht lenkbar und schiebt geradeaus über die Vorderräder”, so der ADAC. Dass man in einem so kritischen Augenblick nicht lenken kann, ist natürlich ein Sicherheitsmanko.

Die von VW angegebene “kundennahe Reichweite” von 360 bis 520 Kilometern ist laut ADAC realistisch; die Test-Ingenieure ermittelten eine Reichweite von 385 Kilometern. Den Durchschnittsverbrauch mit Ladeverlusten bestimmte der ADAC zu 22,8 kWh/100 km. Diesen Wert rechnet der ADAC anhand des deutschen Strommix’ in CO2 um; zur Problematik haben wir einen separaten Artikel geschrieben.

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Die vom ADAC ermittelte Ladekurve (PDF-Datei) passt ganz gut zu der, die wir für die InsideEVs-Ladeanalyse des ID.4 mit 77-kWh-Akku gemessen haben (siehe oben): Bis etwa 30% Ladestand (SOC) bleibt die Kurve bei etwa 125 kW, fällt dann allmählich auf etwa die Hälfte ab; dieser Wert von etwa 60 kW wird dann bis 80% SOC gehalten.

Insgesamt ist der ID.4 mit 77-kWh-Akku laut ADAC “ein tolles Elektroauto mit einer praxistauglichen, wenn auch nicht rekordverdächtigen Reichweite”. Nachbessern sollte VW bei der Bedienung und der Materialqualität. Noch wichtiger aber sei eine Verbesserung beim Ausweichverhalten.

Quelle: ADAC

Bildergalerie: VW ID.4 im Test

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