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VW ID.4: Analyse und Vergleich mit der Konkurrenz

Mit den neuen Rabatten ist der ID.4 sogar günstiger als der ID.3

vw id.4: analyse und vergleich mit der konkurrenz

Zum Jahreswechsel führte VW saftige Rabatte auf seine Elektroautos ein. Dadurch gibt es den 4,59 Meter langen VW ID.4 nun schon ab 32.600 Euro. So zeigt sich das zuvor noch recht teure Elektro-SUV nun in einem anderen Licht. Grund genug, uns das Modell nochmal genauer anzusehen und das Elektro-SUV mit der Konkurrenz zu vergleichen.

Technisch basiert der VW ID.4 auf dem Modularen Elektrobaukasten MEB, der auch den meisten anderen VW-Stromern zugrunde liegt – genauer gesagt: allen außer dem VW e-Up. Damit liegen unter anderem die Batteriegrößen fest. Im ID.4 werden derzeit der kleine Akku mit 52 kWh und der große mit 77 kWh angeboten, nicht aber der mittlere mit 58 kWh (den es im ID.3 gibt).

Der 2021 gestartete ID.4 bekam im Herbst ein technisches Upgrade, wobei er vor allem den neuen 210-kW-Heckmotor sowie einen größeren Touchscreen erhielt, während die Optik unverändert blieb. Seitdem ist auch die Basisversion Pure mit 125 kW wieder bestellbar. Insgesamt gibt es derzeit vier Motor-Akku-Kombinationen:

  VW ID.4 Pure VW ID.4 Pro VW ID.4 Pro 4Motion VW ID.4 GTX
Antrieb RWD 125 kW RWD 210 kW AWD 210 kW AWD 250 kW
0-100 km/h 9,0 Sek. 6,7 Sek. 6,6 Sek. 5,4 Sek.
Höchstgeschwindigkeit 160 km/h 180 km/h 180 km/h 180 km/h
WLTP-Stromverbrauch 16,3 kWh 16,0 kWh 16,5 kWh 17,1 kWh
Akku (netto) 52 kWh 77 kWh 77 kWh 77 kWh
WLTP-Reichweite 364 km 550 km 530 km 515 km
Ladeleistung AC / DC bis 11 / 115 kW bis 11 / 135 kW bis 11 /175 kW bis 11 /175 kW
Ladedauer DC
(10-80%)
28 min 28 min 28 min 28 min
Ladegeschwindigkeit 1,3 kWh/min 1,9 kWh/min 1,9 kWh/min 1,9 kWh/min
Basispreis mit Infotainment-Paket 42.635 Euro 48.635 Euro 51.320 Euro 55.555 Euro
… mit Rabatt 34.900 Euro 40.900 Euro 43.585 Euro 47.820 Euro
Basispreis ohne Infotainment-Paket 40.335 Euro 46.335 Euro 49.020 Euro 53.255 Euro
… mit Rabatt 32.600 Euro 38.600 Euro 41.285 Euro 45.520 Euro

Antriebe, Batterien und Aufladen

Die Basisversion hat eine Variante des altbekannten 150-kW-Heckmotors, alle anderen Modelle besitzen den 210-kW-Motor. Der Pro 4Motion, der im Konfigurator etwas versteckt als Unterversion des normalen Pro erscheint, besitzt dazu noch einen 90 kW starken Frontmotor. Dass die Leistung trotzdem nicht höher ist als beim Hecktriebler, liegt daran, dass hier die Systemleistung elektronisch limitiert wird.

Die Basisversion mit ihrem kleinen Akku bietet für ein Kompaktklasse-SUV eher wenig Reichweite, doch die Varianten mit der großen Batterie liegen mit über 500 km sehr gut für das Segment. Die Ladezeit mit Gleichstrom ist bei beiden Batterien gleich. So ist die von uns errechnete Ladegeschwindigkeit in kWh/min hier deutlich geringer als bei dem großen Akku.

Auffällig ist, dass  Ladegeschwindigkeit und Ladezeit bei der Pro-Version trotz geringerer Maximal-Ladeleistung (135 kW) nicht schlechter sind als bei den Varianten, die mit 175 kW laden können. Das ist beim technisch eng verwandten Skoda Enyaq ähnlich; dort werden für die mit 135 kW ladende Version Zellen eines anderen Herstellers verwendet, die zwar eine niedrigere Ladeleistung verkraften, dafür aber eine bessere Ladekurve haben.

Preise, Ausstattung, Infotainment- und Move-Paket

Die erwähnten Rabatte (namens Aktionsprämie und E-Mobilitäts-Bonus) erscheinen im Konfigurator unter “Sonderausstattung/Aktionspakete” und werden automatisch in den Endpreis eingerechnet. Sie sind bis Ende März 2024 begrenzt.

Im Konfigurator erscheint jede Motor-Akku-Kombination doppelt, einmal mit Infotainment-Paket und einmal ohne, wobei der Preisunterschied 2.300 Euro beträgt. Dafür erhält man das Navigationssystem Discover Pro, eine Handy-Freisprechanlage und induktives Laden fürs Smartphone. Außerdem kann man nur die Versionen mit dem Paket vielfältig konfigurieren, während sonst nur wenige Extras offeriert werden.

vw id.4: analyse und vergleich mit der konkurrenz

Das neue Cockpit mit dem größeren Touchscreen und den Pedalen im Play-Pause-Look

Zur Serienausstattung der Basisversion Pure ohne Infotainmentpaket gehören 18-Zoll-Stahlräder, LED-Scheinwerfer, Lichtsensor, ein höhenverstellbarer Fahrersitz, ein Multifunktionslenkrad mit Touch-Tasten, Klimaautomatik, Parkpiepser vorn und hinten, Anti-Kollisionssystem, Spurhalteassistent und Verkehrszeichenerkennung.

Neu ist offenbar das Move-Paket, das neben 19-Zoll-Alurädern vor allem viel Elektronik enthält, so eine sensorgesteuerte Heckklappe, ein schlüsselloses Zugangssystem, eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung, einen Einparkassistenten und den Travel Assist (eine Kombination aus Abstandstempomat ACC, Verkehrszeichenerkennung und Spurhalteassistent). Kombinierbar ist das Move-Paket nur mit den Varianten mit Infotainmentpaket, und zwar für den Pure, den Pro und den Pro 4Motion.

VW ID.4 Pure im Konkurrenzvergleich

Elektrische Kompakt-SUVs gibt es schon jede Menge auf dem Markt, doch die wenigsten können mit dem ID.4-Basispreis von 32.600 Euro mithalten. Denn damit gehört das Auto zu den 10 günstigsten Elektroautos überhaupt. Preislich halbwegs konkurrenzfähig sind der BYD Atto 3 und die kleineren Modelle MG ZS EV sowie Smart #1. Wie immer sind deutlich bessere Werte gefettet:

  VW ID.4 Pure ohne Infotainmentpaket BYD Atto 3 Comfort MG ZS EV 50 kWh Smart #1 Pro
Länge/Höhe 4,58 m/1,63 m 4,46 m/1,62 m 4,23m/1,65 m 4,27 m/1,64 m
Kofferraum 543-1.575 Liter 555-1.338 Liter 448-1.166 Liter 323 Liter plus 15 Liter Frunk (Maximalvolumen unbekannt)
Antrieb RWD 125 kW FWD 150 kW FWD 130 kW RWD 200 kW
0-100 km/h 9,0 Sek. 7,3 Sek. 8,6 Sek. 6,7 Sek.
WLTP-Verbrauch 16,3 kWh 15,6-16,0 kWh 17,3 kWh k.A.
WLTP-Reichweite 364 km 420 km 320 km 310 km
Ladeleistung AC 11 kW 11 kW 6,6 kW 22 kW
DC-Ladedauer 28 min (10-80%) 44 min (10-80%) 40 min (5-80%) 30 min (10-80%)
Basispreis 32.600 Euro (mit Rabatt) 37.990 Euro 33.990 Euro 34.205 Euro (mit Umweltprämie)

Der VW ID.4 Pure ohne Infotainmentpaket ist das preisgünstigste Modell im Vergleich. Ansonsten tut sich das Modell aber nur mit der echt kurzen Ladezeit und dem großen Kofferraum hervor. Der Atto 3 ist über 5.000 Euro teurer, obwohl BYD kürzlich die Preise senkte. Dafür erhält man hier aber mehr Reichweite und eine deutlich bessere Beschleunigung.

Der MG ZS EV ist das zweitgünstigste Modell im Vergleich, doch von den Daten her ist er wenig attraktiv. Der Smart #1 schließlich ist mit 200 kW das spurtstärkste Auto im Vergleich. Auch beim Laden glänzt er dank des 22-kW-Bordladers. Dafür muss man aber einen kleineren Kofferraum akzeptieren.

VW ID.4 Pro im Konkurrenzvergleich 

Betrachten wir nun noch den ID.4 Pro mit 210 kW. Zu den wichtigsten Konkurrenten dürften das Tesla Model Y, der Hyundai Ioniq 5 und konzernintern der Skoda Enyaq gehören. Der Enyaq 85 mit 210-kW-Heckantrieb kostet jedoch 48.900 Euro, womit er derzeit kaum interessant sein dürfte. Wir wählen stattdessen den neuen Renault Scenic in der gehobenen Version:

  VW ID.4 Pro mit Infotainmentpaket Tesla Model Y Hyundai Ioniq 5 Renault Scenic
Länge/Höhe 4,58 m/1,63 m 4,75 m/1,62 m 4,64 m/1,61 m 4,47 m/1,57 m
Kofferraum 543-1.575 Liter 854-2.158 Liter
(+117 Liter Frunk)
527-1.587 Liter
(+57 Liter Frunk)
545-1.449 Liter
Antrieb RWD 210 kW RWD 220 kW RWD 168 kW RWD 160 kW
0-100 km/h 6,7 Sek. 6,9 Sek. 7,3 Sek. 8,4 Sek.
WLTP-Verbrauch 16,0 kWh 15,7 kWh 17,0 kWh 16,8 kWh
WLTP-Reichweite 550 km 455 km 507 km 625 km
DC-Ladedauer
(10-80%)
28 min k.A. 18 min k.A.
Basispreis 40.900 Euro (mit Rabatt)
43.970 Euro 54.800 Euro 48.900 Euro

Das Tesla Model Y ist auch nach der jüngsten Preissenkung rund 3.000 Euro teurer als der VW ID.4; außerdem ist die Reichweite rund 100 km niedriger. Zu den Pluspunkten des Tesla gehört der große Kofferraum. Beim Hyundai Ioniq 5 ist das Problem, dass die Basisversion (ab 43.900 Euro) wegen der geringen Reichweite und der geringen Leistung nicht mithalten kann. Deshalb haben wir uns für das Modell mit der 77-kWh-Batterie entschieden, obwohl es deutlich teurer ist als unser ID.4. Dafür lädt der Hyundai deutlich schneller. Der Renault Scenic ist der Reichweitenkönig in diesem Vergleich. Dafür muss man die geringere Sprintleistung in Kauf nehmen.

Unterm Strich

Preislich ist der VW ID.4 derzeit schwer zu schlagen. Dabei ist der Pure eine günstige Variante für Leute, die hauptsächlich in der Stadt und drumherum fahren, aber viel Platz für Kinder und Gepäck brauchen. Der Pro ist die Version für Langstrecken-Fahrerinnen und -Fahrer. Er bietet 100 km mehr Reichweite als das Model-Y-Basismodell und ist dazu noch rund 3.000 Euro günstiger. Noch weiter kommt man mit dem Renault Scenic, der allerdings auch 8.000 Euro teurer ist als der VW.

Quelle: ID.4-Konfigurator

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