Vor mehr als 10.000 Beschäftigten im Volkswagen-Werk in Wolfsburg verteidigt der Vorstand das Sparprogramm und spricht über die Probleme mit der Kernmarke VW. Man hätte noch „ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen“.
Die VW-Spitze hat auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg ihren verschärften Sparkurs verteidigt. „Wir haben noch ein Jahr, vielleicht zwei Jahre Zeit, das Ruder herumzureißen. Aber diese Zeit müssen wir nutzen“, sagte Konzern-Finanzchef Arno Antlitz vor mehr als 10.000 Beschäftigten im VW-Werk. „Wir geben in der Marke seit geraumer Zeit schon mehr Geld aus, als wir einnehmen. Das geht nicht gut auf die Dauer!“
Von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen war der Vorstand mit scharfem Protest empfangen worden. Neue Details zu den am Montag verschärften Sparplänen nannte VW bei dem Auftritt auf Einladung des Betriebsrats nicht. Europas größter Autobauer hatte angekündigt, angesichts der sich zuspitzenden Lage den eingeschlagenen Sparkurs bei der Kernmarke VW noch einmal zu verschärfen.
Auch eine Werkschließung in Deutschland und betriebsbedingte Kündigungen werden nicht länger ausgeschlossen. Betriebsrat und IG Metall hatten erheblichen Widerstand angekündigt, das an VW beteiligte Land Niedersachsen forderte den Autobauer auf, Standortschließungen zu vermeiden.
Angaben zu möglichen Standorten, die schließen könnten, machte VW weiter nicht. Der Konzern hatte zuvor erklärt, Werkschließungen wären nur die letzte Maßnahme, wenn es nicht gelinge, mit schnellen Maßnahmen gegenzusteuern. VW betreibt Autowerke in Wolfsburg, Emden, Osnabrück, Hannover, Zwickau und Dresden, hinzu kommen Komponentenfabriken in Kassel, Salzgitter, Braunschweig und Chemnitz.