Einzelne Modelle werden bis zu 2.490 Euro teurer
Der Zeitpunkt kommt denkbar ungünstig: Mitten in der Krise und den dazugehörigen Schlagzeilen erhöht VW in Deutschland die Preise für seine Neuwagen mit Verbrenner. Ab 12. September steigen bei zahlreichen Modellen die Listenpreise. Das geht aus einem aktuellen Rundschreiben von VW an seine Händler hervor, das dem Fachblatt Automobilwoche vorliegt. Auch das Branchenmagazin “kfz-betrieb” berichtete darüber.
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Wie die Automobilwoche darüber hinaus schreibt, stößt die Entscheidung im Handel zumeist auf wenig Gegenliebe. So heißt es wörtlich: “Der Ansatz, sich über höhere Preise zu sanieren, habe bisher nicht funktioniert und letztlich nur die Nachfrage abgewürgt, so der Tenor. Der neuerliche Preisschritt sei “völlig kontraproduktiv”, wird ein gut vernetzter VW-Händler zitiert.
Andere wiederum halten den Schritt schlicht für irrelevant. “Der Markt mache den Preis und nicht der Hersteller”, meint ein großer VW-Partner. VW könne zwar die Listenpreise erhöhen, wenn die Nachfrage der Kunden dann aber ausbleibe, sei VW am Ende dennoch gezwungen, den Absatz mit Vertriebsfördermaßnahmen anzukurbeln.
Interessant ist die Maßnahme von VW auch vor dem Hintergrund der EU-Flottengrenzwerte ab 2025. Hier werden ab 94 Gramm CO2 pro km Strafzahlungen fällig. Um diese zu vermeiden, müsste VW gut 14 Prozent weniger Verbrenner verkaufen, aber um die gleiche Zahl bei Elektroautos zulegen. Dazu passt, dass der eher sparsame Polo von den gestiegenen Preisen ausgenommen ist.
Dienen also Preiserhöhungen bei Verbrennern als prohibitive Maßnahme, während Stromer demnächst per günstigem Leasing in den Markt gedrückt werden? Man darf gespannt sein.