Renault verschiebt das Konzept des Espace endgültig Richtung SUV. Überraschend ist dabei vor allem, wie wenig sich technisch auf den Weg in die Zukunft bewegt.
- Kleiner als bisher, größer als die Anderen
- Renault Espace 2023 (5 Bilder)
- Armaturenbrett vom Megane E-Tech
- Renault Espace 2023 Innenraum (6 Bilder)
- Multimode-Getriebe
- Mehr zum ungewöhnlichen Hybridantrieb von Renault
- Kein Allradantrieb
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(Bild: Renault)
Kleiner als bisher, größer als die Anderen
Grund dafür ist nicht das Äußere. Renault erfindet das Segment nicht neu, sondern schwimmt optisch in der Masse dieser Klasse mit. Mit einer Länge von immerhin 4,72 m ist der Espace etwa so lange wie ein Skoda Kodiaq oder ein Volvo XC60. Für europäische Verhältnisse bewegt er sich damit am oberen Rand dessen, was massenhaft verkauft wird. Deutlich größere SUVs sind, was die Zulassungszahlen betrifft, eher Randerscheinungen. Intern sortiert er sich über dem Austral und auch oberhalb des Koleos ein. Letzteren wird er vermutlich ersetzen.
Renault Espace 2023 (5 Bilder)
Armaturenbrett vom Megane E-Tech
Wenig überraschend ist auch die Einrichtung des Espace. Das Armaturenbrett folgt optisch der Vorlage aus dem Megane E-Tech, inklusive der Unterhaltungselektronik. Die Basis des Infotainmentsystem kommt von Google, Renault wird Android Automotive nach und nach flächendeckend einführen. Es gibt auf Wunsch eine dritte Sitzreihe und ein nicht zu öffnendes Glasdach. Ungewöhnlich sind der Startknopf im Lenkrad und der riesige Griff in Höhe der Knie. Der Wählhebel für das Getriebe ist ein Lenksäulenhebel. Der Kofferraum fasst je nach Sitzkonfiguration zwischen 159 und 1818 Litern.
Renault Espace 2023 Innenraum (6 Bilder)
Multimode-Getriebe
Tatsächlich überraschend ist aber, dass Renault 2023 ein recht voluminöses SUV vorstellt und zumindest vorerst nur einen Vollhybriden mit Multimode-Getriebe im Angebot hat. Zum Start wird es weder einen Plug-in-Hybriden noch einen batterieelektrischen Antrieb geben. Damit ist der Espace in Deutschland als Firmenwagen nahezu uninteressant, denn die steuerlichen Vorteile für gewerbliche Zulassungen gibt es nur für PHEV- und Elektro-Modelle. Renault verspricht zwar, dass der Espace innerstädtisch bis zu 80 Prozent der Strecke elektrisch fahren kann, doch das wird ihm wenig nützen. Die Batterie hat 1,7 kWh und dient nur als Puffer.
Mehr zum ungewöhnlichen Hybridantrieb von Renault
Es bleibt technisch gesehen bei dem, was Renault in kleineren Autos schon seit einiger Zeit anbietet. Drei Motoren werden um ein Getriebe herum platziert und so eingesetzt, dass der Verbrauch möglichst niedrig ist. Im WLTP sollen es nur 4,7 Liter sein. Als Verbrenner dient ein 1,2-Liter-Dreizylinderbenziner, der 96 kW bietet. Zweiter im Verbund ist ein E-Motor mit 50 kW. Hinzukommt ein weiterer E-Motor mit 18 kW. Im Verbund kann der Fahrer auf maximal 146 kW zurückgreifen. Die Fahrleistungen sind bestenfalls durchschnittlich: Das Werk nennt 8,8 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100 und 175 km/h Spitze.
Kein Allradantrieb
Verzichten muss der Espace-Kunde auch auf einen Allradantrieb, den es nicht einmal optional geben soll. Wie im Vorgänger bietet Renault technikaffinen Kunden wenigstens eine mitlenkende Hinterachse an. Die Räder können bis zu fünf Grad einschlagen, was sich beim Einparken durchaus bemerkbar machen dürfte. Vorab verriet Renault noch nicht, wann genau der Espace in Deutschland zu welchem Preis auf den Markt kommt. Eine erste grobe Orientierung liefert der kleinere Renault Austral. Er kostet mit dem 146-kW-Hybrid mindestens 40.950 Euro. Der deutlich größere Espace wird kaum unter 44.000 Euro zu haben sein.
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(mfz)
