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Vom Käfer zum T-Roc: Die Geschichte der Cabriolets bei VW

Offene Autos haben bei Volkswagen eine lange Tradition

vom käfer zum t-roc: die geschichte der cabriolets bei vw

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VW Typ 38 Cabriolet (1938)

Die Geschichte der Marke Volkswagen beginnt mit dem Käfer, der ab 1934 als Vorzeigeprojekt des deutschen NS-Staates entwickelt wird. Am 28. Mai 1937 als Gesellschaft zur Vorbereitung des Deutschen Volkswagens mbH formal gegründet, errichtet das 1938 in Volkswagenwerk GmbH umbenannte Unternehmen im heutigen Wolfsburg sein Hauptwerk.

Bereits zur Grundsteinlegung war auch ein Cabriolet am Start. Damals hieß der spätere Käfer noch “Typ 38”. Kriegsbedingt kam es aber zu keiner Serienproduktion. 

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VW Käfer Cabriolet (1949)

Nach Kriegsende hatte man in Wolfsburg das Cabriolet aber nicht vergessen. Im Jahr 1949 brachte Volkswagen den Typ 1 (“Käfer”) erstmals als offene Version in Serie. Sie ähnelte sehr stark dem Wagen von 1938.

Um die Produktion kümmerte sich die Firma Karmann in Osnabrück. Im Bild: Ein Cabriolet Karmann (Typ 151) von 1949, dem ersten Produktionsjahr.

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VW Käfer Cabriolet Hebmüller (1949)

Es gab noch ein zweites VW Käfer Cabrio: Hier sehen wir das zweisitzige Cabriolet Hebmüller (Typ 14A) von 1950, eines von nur 696 gebauten Exemplaren. 

Statt der geplanten 2000 VW-Cabriolets stellte Hebmüller lediglich 696 Stück her, da ein Großbrand am 23. Juli 1949 die Produktionsanlagen zerstörte. Der 1951 abgeschlossene Wiederaufbau und die damit einhergehende Modernisierung der Produktionsanlagen überstiegen die Finanzkraft des Unternehmens. Finanzkräftig muss man auch heute sein, denn ein Hebmüller-Käfer kostet sechsstellig.

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VW Käfer Cabriolet Polizei (1954)

Schnell raus, schnell rein: Auch die deutsche Polizei setzte auf das VW Käfer Cabriolet. Allerdings nicht so sehr als Einsatzfahrzeug, sondern mehr zur Repräsentation höherrangiger Polizeibeamter. Das Foto stammt aus dem Jahr 1954.

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VW Karmann-Ghia Cabriolet Typ 14 (1955)

Hier sehen wir das wohl schönste jemals gebaute VW-Cabrio: den Karmann-Ghia. Auf Basis des Käfer hatte Karmann bei Ghia in Italien ein hinreißendes Blechkleid schneidern lassen.

1955 kam der Karmann-Ghia Typ 14, so die ganz genaue Bezeichnung, auf den Markt. Obwohl als “Sekretärinnen-Ferrari” belächelt, wurde der nicht gerade billige Karmann-Ghia zum Erfolg. Bis 1974 entstanden 362.585 Coupés und 80.881 Cabriolets.

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VW Karmann-Ghia Cabriolet Typ 34 (1961)

Es gab noch einen Karmann-Ghia, nämlich den Typ 34. Diese interne Bezeichnung weist auf die Grundlage hin, nämlich den 1961 vorgestellten “großen” VW Typ 3. 

Mit ihm hatte man den US-Markt im Visier. Doch die Cabrio-Version blieb nur ein Prototyp. Neben dem Coupé sollte ursprünglich, wie beim kleinen Karmann-Ghia, auch eine Cabriolet-Version angeboten werden.

Über die Anzahl der Cabriolet-Prototypen wird spekuliert; es gilt als sehr wahrscheinlich, dass 12 Fahrzeuge (Prototypen und Nullserie) bei Karmann in Osnabrück gebaut wurden.

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VW 1500 Cabriolet (1961)

Überhaupt der VW Typ 3: Auch ein viersitziges Cabriolet auf Basis des VW 1500 von 1961 hatte Karmann so gut wie fertig. Angeblich verhinderte mangelnde Steifigkeit den Serienstart, es waren sogar schon Prospekte gedruckt worden.

Vermutlich zweifelte VW aber auch an den Erfolgschancen und wollte den offenen Käfer nicht gefährden. Lediglich 16 handgefertigte Prototypen wurden gebaut.

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VW 411 Cabriolet (1968)

Karmann ließ in den 1960er-Jahren nicht locker und schuf 1968 sogar eine Cabrio-Variante des glücklosen VW 411. Aber auch dieses viersitzige Fahrzeug durfte nicht in Serie gehen. Vermutlich zu Recht, denn schon der normale 411 entwickelte zum Flop.

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VW Karmann GF Buggy (1969)

Ende der 1960er-Jahre schwappte die Buggy-Welle von den USA nach Europa. Bis in die 1980er-Jahre hinein entstanden auf Käfer-Basis in Kleinserien und Unikaten weltweit rund 250.000 individuelle Fahrzeuge.

Dabei entwickelte sich ab Ende der 1960er-Jahre auch eine immer größer werdende Szene, bei denen Unternehmen Bausätze – so genannte Kits – anboten, mit denen sich auch Hobby-Autobauer ihre eigenen Spaß- und Sportfahrzeuge zusammenbasteln konnten.

Darunter waren die Firma Karmann mit dem GF-Buggy (Mitte) oder das belgische Unternehmen Apal mit dem Apal Buggy (rechts).

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VW 181 (1969)

Der VW 181 war eigentlich nicht als Cabriolet im eigentlichen Sinne konzipiert. Als “Kurierwagen” diente er ab 1969 militärischen Zwecken. So löste er bei der Bundeswehr den DKW Munga ab.

Für maximale Frischluftzufuhr waren die Türen herausnehmbar. Zudem konnte man die Windschutzscheibe umklappen.

In den USA wurde der bis 1980 gebaute VW 181 als “The Thing” zur Legende.

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VW Iltis (1978)

Der VW Iltis löste Ende der 1970er-Jahre den 181 beim deutschen Militär ab. Endlich gab es einen Allradantrieb. Der Iltis wurde auch für den zivilen Markt produziert, erreichte jedoch wegen des hohen Preises nie eine größere Käuferschaft.

1982 betrug der Preis mit 39.300 DM etwa das Dreifache eines VW Golf in Grundausstattung. 

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VW Golf Cabriolet Prototyp (1976)

Nachdem 1974 der VW Golf auf den Markt gekommen war, begannen erste Überlegungen zu einer offenen Version als Nachfolger des Käfer Cabriolet. Dieser erste Prototyp von Karmann überrascht mit der Abwesenheit eines Überrollbügels.

1976 präsentiert Karmann dem Volkswagen-Vorstand eine eigenständig entwickelte Cabriolet-Variante, noch ohne integrierten Mittelbügel. Der Vorschlag wird in Wolfsburg sehr aufmerksam begutachtet. Der damalige Leiter der Volkswagen Fahrzeugsicherheit hat jedoch einen wichtigen Einwand: “Nicht ohne Bügel!”, verfügt Prof. Dr. Ulrich Seiffert mit Blick auf zu erwartende US-Sicherheitsauflagen, die ein exportorientiertes Unternehmen wie Volkswagen erheblich tangieren.

Karmann reagiert prompt und konstruiert einen im Überschlagsfall schützenden Bügel, der gleichzeitig Verdeckauflage und Seitenscheibenführung verbessert – und dem Golf Cabriolet zu seinen Spitznamen verhilft: Henkelmann oder Erdbeerkörbchen.

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VW Golf Cabriolet (1979)

“Sonne, Mond und Cabrio” lautet der Werbeslogan, als Volkswagen 1979 die offene Variante des Golf I präsentiert. Die Gemeinschaftsentwicklung von Volkswagen und Karmann wird ab 14. Februar 1979 in Osnabrück gefertigt.

Besonders charakteristisch für das Golf I Cabriolet ist neben dem aufliegenden Verdeck sein feststehender Bügel über der B-Säule. Diese auffällige Konstruktion ist eine Reaktion auf die Sicherheitsdiskussion der 1970er-Jahre.

Der Bügel bietet neben dem Insassenschutz einen optimalen Anlenkungspunkt für die vorderen Sicherheitsgurte und führt das hintere Seitenfenster sicher und geräuscharm.

Auch nach der Präsentation des Golf II im Jahr 1983 wird das Golf I Cabriolet zunächst unverändert weiterproduziert. Die offiziell zweite Generation basiert im Wesentlichen noch auf der gerade drei Jahre alten Konstruktion.

1987 erfolgt ein Facelift. In dieser modernisierten Form wird das Golf I Cabriolet bis 1993 produziert. Bis zur Einstellung der zweiten Serie werden 389.000 Golf Cabriolet in Osnabrück gebaut.

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VW Jetta Cabriolet (1980)

Möglicherweise mit Blick auf den US-Markt entwarf Karmann im Jahr 1980 diesen offenen VW Jetta. Gleich zwei ähnlich konzipierte Cabriolets wollte sich VW aber dann doch nicht leisten.

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VW Käfer Cabriolet (1980)

Time to say Goodbye: Am 10. Januar 1980 lief das letzte VW Käfer Cabriolet vom Band, um Platz für den offenen Golf zu machen. Zuvor hatten sich Liebhaber die letzten Exemplare gesichert.

Im Jahr 1979 kostete das Käfer Cabrio 14.423 DM. Von 1949 bis 1980 bauten Volkswagen und Karmann 331.947 Cabrios.

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VW Golf Cabriolet (1993)

Auf Basis der zweiten Generation des VW Golf entstand offiziell kein Cabriolet. Erst der Golf III wurde ab 1993 wieder von Karmann geöffnet. 

Das Golf III Cabriolet basiert technisch auf der dritten Limousinen-Generation. Volkswagen entscheidet sich wieder für den markanten Mittelbügel. Der Gewinn an Steifigkeit und Überrollsicherheit bleibt unbestritten, Systeme wie automatisch hochschnellende Sicherheitsbügel bleiben teuren Autos wie dem Mercedes SL vorbehalten.

Das geöffnete Dach liegt nun niedriger auf, überhaupt ist der Generationensprung nicht zu übersehen. Das Golf III Cabriolet ist serienmäßig mit Doppelairbags, ABS und Seitenaufprallschutz ausgerüstet. Der neue offene Golf wird ebenfalls ein großer Erfolg für Karmann und Volkswagen: 139.578 Einheiten rollen bis 1997 von den Bändern.

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VW Corrado Roadster (1993)

Das hier wäre ein echtes Highlight gewesen: Der Karmann-Entwurf eines VW Corrado Roadster. Als er 1993 vorgestellt wurde, befand sich der Corrado aber bereits am Ende seines Modellzyklus. Zudem wäre er wohl zu teuer geworden.

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VW Golf Cabriolet (1998)

1998 wurde das Golf III Cabriolet einem Facelift unterzogen, durch geschickte Eingriffe in das Karosseriedesign entstand aus dem Golf III Cabriolet das Golf IV Cabriolet. So stammt die Frontpartie vom Golf IV, ebenso Elemente im Innenraum.

2001 endet die Produktion des vorerst letzten Golf Cabriolet in Osnabrück.

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VW New Beetle Cabriolet (2003)

1997 kehrte die Form des VW Käfer als New Beetle zurück. Klar, dass da wie früher ein Cabriolet nicht fehlen durfte. Allerdings ließ man sich bis 2003 Zeit. Und wie einst lag das Verdeck mächtig auf dem Heck auf. 

Speziell die USA hatte man mit dem New Beetle Cabriolet im Blick, da dort das Golf Cabriolet nicht angeboten wurde. Gebaut wurde der offene New Beetle wie sein geschlossenes Pendant im mexikanischen Puebla.

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VW Eos (2006)

Erst im Jahr 2006 brachte VW wieder ein Cabriolet auf den Markt. Und zwar zum ersten und einzigen Mal mit einem Metallklappdach: den Eos. 

Mit Blick auf diesen Cabrio-Trend war VW relativ spät dran. Gut zu sehen ist auf dem Foto die aufwändige dreiteilige Dachkonstruktion. 2010 wurde der Eos einer Modellpflege unterzogen, 2015 endete die Produktion.

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VW Polo Cabriolet Concept (2007)

Womöglich wäre dieses Auto die bessere Alternative zum VW Eos gewesen: Auf der IAA 2007 präsentierte Karmann einen Polo GTI als Cabriolet. Ein Stoffverdeck mit Glasschiebedach, ein beleuchteter Innenhimmel, umklappbare Rücksitze und eine weit öffnende Heckklappe waren die Highlights.

Man wollte auf der IAA die Publikumsreaktionen testen. Wie diese ausfielen, ist nicht bekannt. Fest steht: Der offene Polo ging nicht in Serie. Vermutlich reichten VW aber auch schon zwei Cabriolets im Programm.

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VW Golf Cabriolet (2011)

Erst im Jahr 2011 kehrte das VW Golf Cabriolet auf Basis der sechsten Generation zurück. Nach zehnjähriger Pause läuft am 17. März 2011 am neuen Volkswagen-Standort in Osnabrück (dem ehemaligen Karmann-Werk) das neue Cabriolet vom Band.

Erstmalig kommt ein offener Golf ohne feststehenden Bügel aus. Dessen Funktion übernimmt ein in Sekundenbruchteilen ausfahrender Überschlagschutz. Ein verstärkter Frontscheibenrahmen, weitere Strukturmodifikationen und diverse Airbags stehen für ein hohes Sicherheitsniveau.

2012 folgt das erste Golf GTI Cabriolet, 2013 das erste Golf R Cabriolet. 2016 endet nach insgesamt 770.039 Exemplaren seit 1979 die Ära des offenen Golf.

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VW Beetle Cabriolet (2012)

Nach dem Ende des VW Golf Cabriolets war der 2012 vorgestellte offene Beetle das letzte Cabrio im Modellprogramm. Im Februar 2018 stoppte VW den Import nach Deutschland. Am 10. Juli 2019 lief das letzte VW Beetle Cabriolet in Mexiko vom Band. 

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VW T-Roc Cabriolet (2019)

Nun hat VW wieder ein Cabriolet im Programm, allerdings ein ziemlich ungewöhnliches: Im August 2019 wurde das T-Roc Cabriolet vorgestellt. 

Angeboten wird das SUV mit der Verdeckkonstruktion des letzten Golf Cabrio bislang nur mit Benzinern. Sie leisten 115 respektive 150 PS.  

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