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Volkswagen: Konzernspitze krempelt Elektroauto-Strategie komplett um

Ab 2033 will Volkswagen nur noch Elektroautos verkaufen. Die Konzernspitze um Oliver Blume und Thomas Schäfer passt die Pläne nun aber an. Plötzlich hat auch der Polo womöglich eine Zukunft.

Die Tage des Verbrenners sind gezählt. Immer mehr Hersteller verkünden ihre Pläne für einen Ausstieg. Das gilt auch für Volkswagen: 2033 soll Schluss sein mit Benzin und Diesel und damit zwei Jahre vor dem Neuwagen-Verbot durch die EU. Entsprechend klar war der Plan des Wolfsburger Autobauers, der auch weiterhin mit dem DFB zusammenarbeiten will, doch die Produktstrategie könnte sich nun noch einmal komplett ändern.

Das Prestige-Projekt Trinity spielt dabei eine zentrale Rolle. Eigentlich sollte die Hightech-Limousine schon 2026 auf den Markt kommen, doch die Software hinkt noch hinterher. Laut der FAZ soll Trinity frühestens 2028 kommen. Die Folge: Das geplante neue Werk könnte gestrichen werden und das Elektroauto im Stammwerk gebaut werden.

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Volkswagen passt seine Elektro-Strategie an. So könnte der Trinity künftig doch im Stammwerk geferrtigt werden. © Rust/Imago

Volkswagen: Konzernspitze krempelt Elektroauto-Strategie komplett um

Während es bei Trinity also noch einige Fragezeichen gibt, schafft Volkswagen an anderer Stelle Fakten: Der MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) wird nicht wie ursprünglich geplant erst um das Jahr 2025 ersetzt und bis dahin unverändert gebaut. Stattdessen will man ihn auf ein konkurrenzfähiges Niveau bringen. So soll die Lücke zu Hyundai und Kia geschlossen werden, die dem VW-Boss Thomas Schäfer und dem neuen Konzernchef Oliver Blume Sorgen bereitet.

Denn: Der MEB ist schwer, lädt langsam und kommt nicht weit genug. Doch das Potenzial ist da, weshalb VW der Einheitsplattform für Elektroautos eine Diät verordnet hat. Die Ladegeschwindigkeit soll auf 175 bis 200 kW steigen und dann auf „Tesla-Niveau“ sein. Für mehr Reichweite zieht man die nächste Akkugeneration – die in 80 Prozent der Wolfsburger Stromer zum Einsatz kommen soll – vor. Ursprünglich sollten diese mit dem nächsten Baukasten SSP (Scalable Systems Platform) zum Einsatz kommen. Die Schönheitskur für den MEB lässt sich Volkswagen bis zu 1,5 Milliarden Euro kosten.

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Volkswagen: Neues Logo und alte Namen für Elektroautos

Doch damit nicht genug. Die Pläne der Konzernspitze betreffen auch Design und Namensgebung. So soll das erst 2019 erneuerte VW-Logo einen frischen Anstrich bekommen. Es gilt als zu trist und konturlos. Eine Rolle rückwärts gab es bereits beim Lenkrad, das künftig wieder mit Druckknöpfen kommt. Zunächst bei Passat und Tiguan.

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Letzteren vermisste VW-Boss Schäfer auch in den Elektroplänen, immerhin ist er eines der erfolgreichsten Modelle der Wolfsburger. Er wird wohl ebenso als ID. eine Zukunft bekommen, wie es beim Golf der Fall ist. Auch der Polo könnte als Elektroauto erhalten bleiben. Gut möglich, dass Volkswagen so künftig zwischen SUV (Zahl) und klassischer Limousine (Name) unterscheidet. Sicher ist indes, dass der ID.3 nach nur drei Jahren im kommenden Jahr bereits ein Facellift bekommt. Und auch der angekündigte ID.2 soll noch einmal neu konzipiert werden. Hier hält man aber daran fest, dass der Kleinwagen 2025 auf den Markt kommen soll. Allerdings deutlich teurer als zunächst geplant.

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