Volkswagen ID.7 Camouflage Prototyp
Fast 5 Meter Länge und die bisher größte Batterie in einem VW
Jetzt ist es auch offiziell raus: Volkswagens erste Elektro-Limousine – lange als ID.Aero lanciert – wird in der Serienversion ID.7 heißen. Auf der CES 2023 in Las Vegas präsentierten die Wolfsburger dazu einen sehr auffällig bepinselten Prototypen, dessen digitaler Lack leuchten kann. Zudem gibt es neue Infos zu Abmessungen, Reichweite und Interieur. Wir durften uns das Auto vorab bereits ansehen.
Platz nehmen durften wir leider noch nicht, vermutlich weil der Innenraum beim Termin im November noch nicht wirklich vorzeigbar war. Aber diverse VW-Verantwortlich schwärmten unentwegt vom Platz für Beine und Köpfe. Wir können das hoffentlich in Bälde selbst nachprüfen.
Was die technischen Details des ID.7 betrifft, zeigen sich die Verantwortlichen nach wie vor schmallippig. Immerhin gab man nun Preis, dass die Reichweite bis zu 700 Kilometer betragen soll. Das ist deutlich mehr als bisher mit dem MEB-Baukasten möglich war. Der ID.4 schafft mit der großen 77-kWh-Batterie gut 500 Kilometer. Mit 700 Kilometern wäre man auch besser aufgestellt als Tesla mit dem Model 3, Mercedes mit dem EQE oder BMW mit dem i4.
Für den Reichweiten-Sprung nennen die Wolfsburger zwei Gründe. Zum einen hat man beim ID.7 hart am cW-Wert gefeilt, der letztlich bei 0,23 oder 0,24 liegen wird. Zum anderen wird es eine größere Batterie geben. Da dürften auch die fast drei Meter Radstand helfen. Wie groß genau der Akku ausfallen wird, sagte man uns leider noch nicht.
Auch wenn wir beim kleinen Sneak Preview noch nicht in den Innenraum luren durften, können wir Ihnen nun wenigsten eine Handvoll Bilder des künftigen ID.7-Arbeitsplatzes präsentieren. Dort zeigt sich, dass Volkswagen unter Neu-Chef Thomas Schäfer durchaus in der Lage ist, auf Kritik der Kundschaft und der Presse zu reagieren.
Volkswagen ID.7 intelligente Lüftungsdüsen
Besonders stolz ist man bei VW zudem über die intelligenten Luftausströmer. So erkennt der ID.7 den sich nähernden Fahrer anhand seines Schlüssels und beginnt bereits mit der Kühlung oder Erwärmung des Innenraums, bevor er einsteigt. Neu konzipierte „Smart Air Vents“ steuern dabei den Luftstrom und wedeln dynamisch, um schnellstmöglich die Luft großflächig zu verteilen.
Sitzen die Passagiere im Auto kann wahlweise die Lüftung direkt auf den Körper zielen oder den Innenraum indirekt belüften. Auf dem Display sind diese Funktionen immer sichtbar, aktivierbar und individuell je nach Nutzer zu speichern. Spezielle Wünsche können per Spracheingabe aktiviert werden. Auf „Hallo Volkswagen, meine Hände sind kalt!“ reagiert der das Auto etwa mit Starten der Lenkradheizung. Zusätzlich strömt dann warme Luft zu den Händen.
Falls Sie sich gefragt haben, wie das mit dem leuchtenden Lack funktioniert – wir versuchen es mal einfach: Es handelt sich hier um einen elektrisch leitenden Lack. Im Auto sind sehr viele Kabel versteckt, die mit den einzelnen Leuchtflächen verbunden sind. Insgesamt gibt es 22 einzeln ansteuerbare Areale, die unterhalb der obersten Lackschicht unter Strom gesetzt werden, damit sie leuchten.
Alles in allem wurden hier 40 Schichten Lack aufgetragen. Darunter eine leitende Kupferschicht, das Leuchtmittel, Tonnen an Isolierschichten und Klarlack. Und wenn Sie dann noch jemanden haben, der wahnsinnig gut und gefühlvoll lackieren kann, dann sieht das am Ende so aus wie hier.
So geht’s weiter bei VWs ID.-Modellen
Vom bunt blinkenden Prototypen bis zum fertigen Serien-ID.7 ist der Weg übrigens gar nicht mehr so weit. Die Weltpremiere der Produktionsversion ist für das zweite Quartal 2023 vorgesehen. Zuerst wird das Auto in China auf den Markt kommen, der Marktstart in Europa ist für den Herbst 2023 vorgesehen.
Eine Kombi-Version, Ende 2019 mit der Studie ID. Space Vizzion angekündigt, wird es ebenfalls geben. Wie diese letztlich heißt, ist noch unklar. “Variant” aber ganz bestimmt nicht. Gebaut wird der ID.7 wie der ID.4 in Emden.