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Volkswagen: Ex-IT-Chef Martin Hofmann wechselt zu Volta

Mit Hauke Stars hat Volkswagen heute eine IT-Vorständin. Ein Posten, der Martin Hofmann trotz fast zwei Jahrzehnten Konzernkarriere verwehrt blieb. Anfang 2020 verließ Hofmann Volkswagen. Jetzt hat er einen neuen Job in der Autobranche: IT für Elektrotrucks.

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Als Martin Hofmann im Frühjahr 2020 per Brief seinen Abschied von Volkswagen nach 19 Jahren verkündete, gab sich der IT-Chef des Konzerns diplomatisch. Es sei Zeit, “in einen neuen Lebensabschnitt einzutreten und mal etwas anderes zu tun”. Einige Monate später stieg er in führender Position beim Softwareriesen Salesforce ein. Jetzt, drei Jahre nach seinem Aus bei Volkswagen, kehrt Hofmann in die Fahrzeugszene zurück: Zum 1. Mai wird er “Chief Technology and Information Officer” beim Truck-Hersteller Volta.

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Volta-CEO Essa Al Saleh schraubt die Erwartungen an Hofmann schon vor dessen Start hoch. Der Neuzugang soll dabei helfen, “ein digitales Ökosystem rund um das Fahrzeug” zu entwickeln, “genauso wie das Apple mit dem ersten iPhone” gelungen sei.

Erstes Modell des 2019 in Schweden gegründeten Unternehmens ist der Volta Zero, ein elektrischer 16-Tonner für Letzte-Meile-Lieferungen. Volta verspricht 150 bis 200 Kilometer Reichweite. Für den Bau der Lastwagen ist Steyr Automotive zuständig. Der österreichische Auftragsfertiger blickt auf eine noch junge Geschichte. Bis Mitte 2021 hatte MAN in Steyr Trucks gebaut, dann übernahm die Firma WSA das Werk. Hinter WSA steht mit Siegfried Wolf (65) ein schillernder Auto-Veteran. Wolf war einst Chef des Auftragsfertigers Magna, sitzt heute bei der Porsche SE und Schaeffler im Aufsichtsrat und leitet das Kontrollgremium des Antriebsspezialisten Vitesco.

Vom Volta Zero existieren bislang nur Prototypen, die Produktion soll aber in Kürze anlaufen. Als einer der ersten Großkunden der Schweden hat der Logistikkonzern Schenker, eine Tochter der Deutschen Bahn, 150 E-Trucks bestellt und noch für dieses Jahr in seiner Flotte eingeplant. Gemeinsam mit Schenker hatte Volta den “Zero” auch im September 2022 in Paris getestet.

Für Ex-Volkswagen-Veteran Martin Hofmann wird es ab Mai unter anderem darum gehen, Voltas Digitalangebote weiterzuentwickeln. Die Marke will mehr als nur Lastwagen verkaufen. Kunden verspricht Volta auch ein “Truck-as-a-Service”-Angebot: Gegen eine monatliche Gebühr sollen Abnehmer neben dem Fahrzeug auch Ladeinfrastruktur und Pakete für Wartung, Versicherung und Schulungen erhalten. Dafür braucht Volta stabile Datenbanken und Systeme; für den Neuen sei noch einiges zu tun, heißt es in der Szene. Hofmann selbst zeigte sich “begeistert”, den Aufbau von Voltas digitaler Plattform vorantreiben zu können.

IT hat bei Volkswagen heute Vorstandsrang

Bei Volkswagen hatte Hofmann schon in der Ägide von Martin Winterkorn (75) die Konzern-IT übernommen und dort eine Cloud aufgebaut, die Werke, Prozesse und Fahrzeuge am Ende bestmöglich miteinander vernetzen soll. Sein letzter Chef bei Volkswagen war dann Herbert Diess (64); und das Verhältnis der beiden soll nicht immer einfach gewesen sein.

Hofmanns einstigen Job bei Volkswagen hat heute Hauke Stars (55) inne. Erweitert um den Bereich “Organisation” bekam die neue IT-Chefin Ende 2021 das zugesprochen, was Hofmann in fast zwei Jahrzehnten Konzernkarriere verwehrt blieb: einen Vorstandsposten.

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