Da soll noch mal jemand sagen, Elektrofahrzeuge und Kälte vertragen sich nicht ...
Elektrofahrzeug und Kälte vertragen sich nicht? Nun, der Venturi Antarctica beweist das Gegenteil. Das Kettenfahrzeug mit Elektroantrieb ist für den Einsatz in der Antarktis gedacht. Wenn es da funktioniert, dann wohl auch im deutschen Winter.
Bildergalerie: Venturi Antarctica (2021): Elektro-Polarfahrzeug
Zur Entstehung des Fahrzeugs gibt es eine kleine Anekdote: Bei einer Reise in die Antarktis im Jahr 2009 fiel Fürst Albert II. von Monaco auf, dass die Polarstationen keine umweltfreundlichen Fahrzeuge hätten. Daher beauftragte die Stiftung des Staatsoberhaupts die Firma Venturi mit der Entwicklung eines emissionsfreien Fahrzeugs für den Transport von Passagieren und Ausrüstung. Drei aufeinanderfolgende Versionen des Fahrzeugs wurden entworfen. Die neueste wird ab dem 7. Dezember 2021 in der belgischen Forschungsstation Princess Elisabeth zum Einsatz kommen.
Zu den weiteren Besonderheiten zählen Solarpaneele auf dem Dach, die bei einer Panne die wichtigsten Teile des Fahrzeugs mit Strom versorgen sollen. Gegen die Kälte gibt es eine Doppelverglasung und eine Wärmedämmung mit Polyurethan-Schaum und Aerogel (ein luftiges und federleichtes Material, das meist aus Silicaten besteht). Zudem gibt es zwei Federbeine pro Seite für den Fahrkomfort. Während das Chassis aus Stahl besteht, ist die Karosserie aus Carbon.
Das Fahrzeug wurde am vergangenen Dienstag (1. Juni) dem Fürsten bei einem Besuch bei Venturi vorgestellt. Einen ersten Prototypen fuhr Fürst Albert II. bereits im März 2019 in Kanada.
Technische Daten des Venturi Antarctica
- Antrieb: 2 E-Motoren mit je 60 kW
- Akku: 53 kWh (370 Volt)
- Reichweite: 50 km (mit 1 Akku)
- Maße: 3,46 m Länge / 2,02 m Breite / 2,18 m Höhe
- Gewicht: 2.500 kg