Radikaler Wandel im Geschäftsmodell von Volkswagen: In der Krise gibt es offenbar keine Tabus. Auch nicht die Abkehr vom klassischen Auto-Eigentum. Eine neue Mobilitätsplattform und App unter dem Dach von Europcar soll bereits im ersten Quartal 2025 starten und den Weg bereiten.
Mitten in der Krise hat die VW-Tochter Financial Servicese einen grundlegenden Wandel des eigenen Geschäftsmodells angekündigt. Darüber berichtete jüngst die Automobilwoche. Ab 2025 will der Konzern demnach nicht mehr in erster Linie Autos verkaufen, sondern sich auf die Nutzung seiner Fahrzeuge konzentrieren, ähnlich wie das die Tochter des chinesischen Geely-Konzerns Lynk & Co bisher mit mäßigem Erfolg probiert. Kunden sollen künftig Autos mieten, leasen oder über ein Abo-Modell nutzen können. Der Verkauf von Fahrzeugen würde nicht mehr im Zentrum stehen. In Alternative dazu setzt der Konzern auf eine umfassende Mobilitätsplattform, die diesen neuen Ansatz flankiert. Diese soll von der Tochter VW Financial Services (VWFS) entwickelt werden und schon im ersten Quartal 2025 an den Start gehen. Sie soll es Kunden ermöglichen, Fahrzeuge auf vielfältige Weise zu nutzen, ohne sie zu besitzen.
„Wir wollen Anfang 2025 in allen relevanten Märkten starten“, erklärte VWFS-Chef Christian Dahlheim.
„Wir wissen dann alles über das Auto und sehr viel über den Kunden“, meint Dahlheim.
Bereits heute sammelt der Konzern Daten von rund acht Millionen Fahrzeugen. Diese Daten sind wichtig für die Entscheidung, wie ein Fahrzeug nach der Rückgabe weiter genutzt wird – ob als Leasing-Fahrzeug, im Abo-Modell oder im Carsharing. Ein weiteres Element der neuen Mobilitätsplattform ist die Preisgestaltung. Dabei setzt VW auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um die Restwerte der Fahrzeuge zu berechnen und die Preise zu optimieren.