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VDI und VDE fordern bessere Infrastruktur für emissionsfreie Lkw

Von den über 16.000 Ladepunkten eignen sich derzeit nur 25 für Laster, so die Verbände

vdi und vde fordern bessere infrastruktur für emissionsfreie lkw

Nach den Vorgaben de EU sollen die CO2-Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge bis 2030 um 30 Prozent verringert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten dann rund 200.000 emissionsfreie Lkw auf der Straße sein. Zu dem Ergebnis kommt eine neue Studie des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Verbands der Elektrotechnik (VDE).

Was den Antrieb angeht, so glauben die beiden Ingenieursvereine an die Brennstoffzelle für schwere Laster im Fernverkehr und an den batterieelektrischen Antrieb für den urbanen Raum. BEVs seien effizienter, Brennstoffzellenfahrzeuge (FCEVs) dagegen haben bei Reichweite und Tankdauer ihre Vorteile.

Für beide Antriebsarten fehle aber noch eine adäquate Infrastruktur – und zwar sowohl Tankstellen für Wasserstoff-Laster als auch geeignete Ladeeinrichtungen für reine Elektro-Nutzfahrzeuge. Die 90 vorhandenen 700-bar-Tankstellen für gasförmigen Wasserstoff eigneten sich “in Bezug auf die benötigten Mengen und zügigen Betankung nur bedingt für Lkw”, so die Experten. Bis 2030 müssten in Deutschland 70 Lkw-taugliche H2-Tankstellen gleichmäßig über das Autobahnnetz verteilt errichtet werden.

Gerade mal 25 Ladepunkte in Deutschland sind für Nutzfahrzeuge geeignet.

Für Lkw mit Batterien eignen sich von den 16.100 Ladepunkten aktuell nur 25. Um einen Anteil von nur 5 Prozent des Fahrzeugbestands abzudecken, wären 1.200 Ladepunkte mit einer Ladeleistung von 720 kW erforderlich. “Der jüngste politische Plan, den Bau und Betrieb von Wasserstofftankstellen nicht mehr zu fördern, hätte fatale Auswirkungen. Damit behindert die Politik die EU-Vorgaben zur CO2-Reduktion von Schwerlastern”, sagt VDI/VDE-Experte Martin Pokojski.

Ein weiteres Problem seien die hohen Kosten für klimafreundliche Nutzfahrzeuge. Die Anschaffungskosten würden durch die Massenfertigung zwar künftig sinken und Dieselfahrzeuge durch CO2-Steuern und Zufahrtsbeschränkungen weniger attraktiv werden. Aber auch die Kosten von grünem Strom und grünem Wasserstoff müssten sinken. Deshalb sei der von der Bunderegierung angestrebte beschleunigte Ausbau von Windenergie und Photovoltaik eine Voraussetzung. Außerdem brauche es steuerliche Anreize, damit Flottenbetriebe beispielsweise im innerstädtischen Bereich vermehrt auf elektrifizierte Nutzfahrzeuge umsteigen.

Unser Titelbild zeigt den batterieelektrisch angetriebenen Mercedes eActros.

Quelle: VDI

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