Finanzen

Toyota

Volkswagen

Wirtschaft

Wirtschafts-nachrichten

USA: Volkswagen verkauft 20 Prozent weniger Autos, GM überholt Toyota

Lieferkettenprobleme und Engpässe bei Bauteilen haben den US-Automarkt im vergangenen Jahr ausgebremst. Die Verkäufe von VW sanken um ein Fünftel, nur der starke Absatz des ID.4 verhinderte schlimmeres. Der größte US-Autobauer GM setzte sich wieder vor seinen Rivalen Toyota.

usa: volkswagen verkauft 20 prozent weniger autos, gm überholt toyota

USA: Volkswagen verkauft 20 Prozent weniger Autos, GM überholt Toyota

Der hartnäckige Chipmangel und die Lieferkettenprobleme in der Autoindustrie haben Volkswagens Stammmarke im vergangenen Jahr auf dem US-Markt zu schaffen gemacht. Der Absatz ging gegenüber dem Vorjahr um 19,7 Prozent auf 301.069 Neuwagen zurück, wie der Autobauer am Donnerstag mitteilte. Die Aktie gab um mehr als 1 Prozent nach, auch weil Tesla in China am Freitag erneut die Preise senkte.

Im vierten Quartal verkaufte das Unternehmen 22.303 Autos mit dem VW-Logo an die US-Kundschaft – ein Minus von 20,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ein Lichtblick war das Elektromodell ID.4. Hier legte der Absatz im Schlussvierteljahr um 171 Prozent zu. Allerdings trägt das E-Auto noch nicht besonders viel zum Volumen bei – im Gesamtjahr verkaufte VW lediglich 20.511 Stück.

Das manager magazin fasst den Tag für Sie zusammen: Die wichtigsten Wirtschaftsnachrichten im Überblick als Newsletter. Jetzt kostenfrei abonnieren.

Auch die anderen deutschen Autobauer verbuchten in den USA im vergangenen Jahr Absatzrückgänge. Die VW-Tochter Audi lieferte 186.875 Fahrzeuge und damit 5 Prozent weniger aus als im Vorjahr, wie sie am Mittwoch mitteilte. Dabei steigerte Audi die Verkäufe im vierten Quartal um 63 Prozent. Der Oberklasse-Rivale BMW verzeichnete bei seiner Stammmarke 2022 einen Rückgang um 1,3 Prozent auf 332.388 Autos, obwohl die Verkäufe im Schlussviertel um 9,4 Prozent stiegen. Bei der Tochter Mini sank der US-Absatz im Gesamtjahr um 1,4 Prozent auf 29.504 Neuwagen. Die Zahlen von Porsche und Mercedes-Benz stehen noch aus.

GM verkauft wieder mehr Autos als Toyota

Einer der wenigen Gewinner des schwachen Jahres war General Motors (GM). Der größte US-Autobauer steigerte den Absatz entgegen dem negativen Markttrend leicht und löste den Rivalen Toyota als verkaufsstärkster Hersteller ab. GM brachte nach eigenen Angaben vom Mittwoch 2,27 Millionen Neuwagen an die US-Kundschaft und legte damit gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent zu. Vor allem schwere SUV und Pick-up-Trucks blieben gefragt.

2021 hatten die Japaner knapp die Nase vorn – GM verlor damit erstmals seit 1931 die Marktführerschaft in den USA. Dem US-Autoriesen gelang nun aber ein starker Jahresabschluss. Im vierten Quartal nahm der Absatz im Jahresvergleich um 41 Prozent zu. Das US-Schwergewicht Ford gab dagegen einen Verkaufsrückgang von rund 2 Prozent auf rund 1,86 Millionen Neuwagen für 2022 bekannt.

Das Hauptproblem der Branche war im vergangenen Jahr nicht, dass die Inflation US-Kunden vom Kauf abhielt – dank höherer Preise verdienten die meisten Hersteller weiter gut. Angesichts des Chipmangels und anderer Versorgungsengpässe litt der Absatz aber darunter, dass die Nachfrage nicht richtig bedient werden konnte.

Dem Analysehaus Wards Intelligence zufolge ging der branchenweite Absatz um 8 Prozent auf 13,7 Millionen Autos zurück und erreichte damit den niedrigsten Wert seit 2011. Im neuen Jahr dürfte es wieder bergauf gehen, doch der Ausblick bleibt verhalten. Wards rechnet mit 14,9 Millionen verkauften Neuwagen. Damit bliebe der Markt weit unter der vor der Pandemie üblichen Marke von mindestens 17 Millionen.

TOP STORIES

Top List in the World