Unternehmen muss in wenigen Tagen 300.000 Euro aufbringen, sonst ist es pleite
Uniti, das schwedische Start-up-Unternehmen hinter dem Elektro-Kleinstwagen Uniti One, steht kurz vor der Insolvenz. Das teilte Firmenchef Lewis Horne nun per E-Mail mit, wobei er auf einen längeren Artikel auf LinkedIn verlinkte. Einziger Strohhalm zur Rettung: Uniti hofft auf Kapitalzusagen von Investoren.
Der erste serienreife Prototyp sollte im zweiten Quartal 2020 fertig sein, doch die Karosserieteile sollten ausgerechnet aus Wuhan kommen, und so verzögerte sich die Sache wegen der Corona-Pandemie. Karosserieteile aus Großbritannien wären zu teuer gewesen.
Bildergalerie: Uniti One (Bilder von 2019)
Stattdessen fand Uniti einen chinesischen Partner, der das Produktionsproblem lösen und Kapital einbringen konnte. Der Investor wollte unter anderem vier Millionen Euro in die ersten Demofahrzeuge des One investieren und 60 Millionen in ein Uniti-Produktionswerk in China. Außerdem strebte der Investor einen Börsengang innerhalb von 12 Monaten an. Man schloss offenbar eine Absichtserklärung, aber noch keinen endgültigen Vertrag. Und der Partner bat um Diskretion.
“So now we have less than a week to raise €500k, otherwise, we need to file for bankruptcy.” (Uniti-Chef Horne)
Die Aktionäre sagten daraufhin rund 200.000 Euro zu, es fehlen also noch 300.000 Euro. Nun bittet Horne um Kapitalzusagen von Investoren – offenbar ein letzter Hilfeschrei. Mit der halben Million könnte die Firma bis Juni 2022 durchhalten, und in dieser Zeit den Deal mit den Chinesen abschließen oder einen anderen Investor finden, so die Hoffnung.
Vor einem Monat hatte auch das Münchner Startup ACM Insolvenz angemeldet, wie die Automobilwoche meldete. ACM hatte mit Magna bereits einen Produktionspartner gefunden, doch die Präsentation des City One hatte sich durch die Pandemie stark verzögert. Dann ging das Geld aus, und die Insolvenz folgte – offenbar ähneln sich die Probleme solcher Start-ups.
Quelle: Uniti-Chef Lews Horne auf LinkedIn