In der Box des Honda-Werksteams werden einige Positionen neu besetzt
Die Verpflichtung von Ken Kawauchi gleicht einer kleinen Sensation, denn es ist unüblich, dass sich Honda extern nach Verstärkung umschaut. Kawauchi war jahrelang für Suzuki tätig und begleitete das MotoGP-Projekt seit der werksseitigen Rückkehr in der Saison 2015.
Zusammen mit Suzuki feierte Kawauchi einige Erfolge. Der Höhepunkt war zweifellos der WM-Titel von Joan Mir in der MotoGP-Saison 2020. Es wird nicht erwartet, dass HRC die Verpflichtung bestätigt. Voraussichtlich wird man Kawauchi aber bereits beim Test in Sepang als neuen HRC-Technikdirektor in seinen neuen Farben in der Box des Honda-Werksteams sehen.
Giacomo Guidotti wechselt vom LCR-Team zu Repsol-Honda und wird Crewchief von Neuzugang Joan Mir. Ramon Aurin, der bisher für die Box von Vorgänger Pol Espargaro verantwortlich war, wechselt ins Testteam und soll mit Stefan Bradl zusammenarbeiten. Klaus Nöhles steigt vom Testteam ins LCR-Team auf und wird Takaaki Nakagamis Crewchief.
Vor knapp einem halben Jahr sprach Ex-Champion Marc Marquez in Österreich über das Tief von Honda. Laut dem Spanier sind die ausbleibenden Erfolge nicht auf das Motorrad sondern auf die Prozesse zurückzuführen.
Aus technischer Sicht gibt es für 2023 bereits eine Änderung. Nach sechs Jahren mit SC-Project wechselt HRC zu Auspuffanlagen von Akrapovic (mehr Infos). In Zusammenarbeit mit den slowenischen Auspuffspezialisten soll mehr Leistung und Fahrbarkeit erzeugt werden.
Die MotoGP-Saison 2022 war für Honda der Tiefpunkt der zurückliegenden Jahre. Als einziger der sechs beteiligten Hersteller konnte Honda kein Rennen gewinnen. In der Herstellerwertung landete der größte Motorradhersteller der Welt auf dem letzten Platz. Keiner der vier Honda-Piloten schaffte den Sprung in die Top 12 der Fahrerwertung.